BIEST - Stirb Oder Friss
Mehr über Biest
- Genre:
- Rock / Hard Rock / Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 22.05.2020
- Ehrlich und verlogen
- Kamikaze
- Abrakadabra
- Halte es aus
- Anders
- Nervengift
- Seelenräuber
- Stillstand
- Hier bei mir
- Stirb oder friss
Mehr als ordentlicher Einstand!
Die Hamburger BIEST, bestehend aus Frontfrau Jen Sanusi, den beiden Gitarristen Tim Schneider und Daniel Gerdes, sowie Bassist Marc Andrejkovit und Schlagzeuger Simon Schröder, spielen Rockmusik mit deutschen Texten und präsentieren uns mit "Stirb Oder Friss" ihr Albumdebüt. Dabei decken sie ein ziemlich breites Spektrum von hart bis zart ab und scheuen sich auch nicht, in leicht poppigere Gefilde abzudriften.
Das Eröffnungsdoppel 'Ehrlich und Verlogen' und 'Kamikaze' ist mal so richtig nach meinem Geschmack und strotzt nur so vor Energie. Und auch die beiden nächsten Nummern 'Abrakadabra' und 'Halte es aus' rocken mächtig. Jen Sanusi überzeugt hierbei mit einer richtig schönen Rockröhre. Mit dem folgenden Stück 'Anderes' werden dann erstmals, zumindest am Anfang, ruhigere Töne angeschlagen, hier zeigt sich auch zum ersten Mal die Wandelbarkeit im Sound von BIEST. Ein Wandel, der sich der sich hörbar im Laufe der letzten vier Jahre vollzogen haben dürfte. Von den sechs auf der 2016 erschienenen EP "Alphatier" enthaltenen Stücken haben es immerhin fünf auch auf das Albumdebüt geschafft und diese rocken deutlich amtlicher, als ein Großteil des neuen Materials.
Das heißt jetzt allerdings nicht, dass Songs wie 'Stillstand', 'Hier bei mir', 'Wenn alles gesagt ist' oder auch 'Ich bleib' schlecht sind, ganz im Gegenteil. Diesen packen einen eher inhaltlich von der emotionalen Seite. Denn wo bei deutschen Texten oft die Gefahr einer gewissen Plattitüde besteht, geht es hier doch zumeist tiefsinniger zur Sache.
Abgesehen vom klischeehaftem Cover, welches eine Kriegerin auf einem Tiger, umringt von vier Werwölfen zeigt, und das mal gar nicht zur Mucke passt, gibt es prinzipiell nichts auszusetzen. Es wird interessant sein, zu verfolgen, wo für BIEST die musikalische Reise hinführt. Was ich mir nicht wünschen würde, dass eben die leicht kommerziellere Ausrichtung der neueren Stücke mehr verfolgt wird, sondern dass zumindest diese Mischung beibehalten wird. Denn es ist genau das, was diese Band für mich besonders interessant macht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tommy Schmelz