BILOCATE - Summoning The Bygones
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Bilocate
- Genre:
- Dark Oriental Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Code666 (Nonstop Music Records)
- Release:
- 08.06.2012
- The Tragedy Within
- Beyond Inner Step
- A Deadly Path
- Passage
- Dead Emotion
- Hypia
- 2nd War In Heaven
- A Desire To Leave
Libanesen mischen Prog, Death und Doom.
Die arabische Welt hat sich seit dem Arabischen Frühling im letzten Jahr verändert. Tyrannen wurden vertrieben, vereinzelt fanden freie Wahlen statt, ein Hauch von Demokratie erhielt Einzug. Das war auch in Jordanien der Fall, auch wenn wirklich massive Veränderungen ausblieben.
Dennoch dürften diese Proteste einen Einfluss auf das Leben und die Musik des Sextetts BILOCATE haben, die mit "Summoning The Bygones" ihr drittes Album veröffentlichen. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Oriental Extreme Metal, was eine durchaus schlüssige Beschreibung ist, wenn man darunter leicht progressiven Death/Doom versteht, der mit orientalischen Melodien versehen ist. Die zehn meist überlangen Songs sind also nicht gerade leichte Kost.
Im Grunde ist die Tatsache, dass die Libanesen den alten PARADISE LOST-Klassiker 'Dead Emotion' covern, schon ein guter Hinweis auf den Sound der Band. Zumindest auf einen Teil. Bei dem zehnminütigen 'A Deadly Path' wird man im Mittelteil mit melodischem Death Metal, Spoken-Words-Parts, Klavier und Akustikgitarre überrascht, während bei 'Hypia' und dem 20-minütigem 'A Desire To Leave' Dan Swano mit herrlichen cleanen Gesangslinien zu begeistern weiß.
Meist allerdings gibt es böse, todesmetallische Gesangslinien von Ramzi Essayed zu hören, dem man durchaus Parallelen zu Mikael Akerfeldt attestieren darf. Und das ist natürlich ein dickes Kompliment.
Dennoch reicht es bei mir nicht ganz zu der Begeisterung, die die Australier von NE OBLIVISCARIS bei mir auslösen. Dafür ist mir das Material etwas zu sperrig und stellenweise zu langatmig ausgefallen. Gerade das eröffnende 'The Tragedy Within' und '2nd War In Heaven' können auch nach vielfacher Einfuhr nicht wirklich zünden, da sie es konsequent verpassen auf den Punkt zu kommen. Hinzu kommt, dass das Sextett meines Erachtens nach die orientalischen Wurzeln durchaus noch stärker in den Vordergrund rücken dürften. Das darf durchaus so selbstbewusst in den Sound integriert werden wie bei ORPHANED LAND.
Dennoch sollten Freunde von ganz frühen PARADISE LOST hier ebenso reinhören, wie Fans von mittleren OPETH oder ORPHANED LAND. "Summoning The Bygones" ist zweifellos ein gutes Album geworden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk