BILWIS - Hameln
Mehr über Bilwis
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.04.2024
- Ein Licht dort in der Nacht
- Hameln
- Hausgeister
- Das Gold in unserer Hand
- Gevatter Tod
- Trutz, Blanke Hans
- Totengrund
- Schicksalsberg
- 1284
Die Diskrepanz zwischen visuellen und auditiven Eindrücken...
Die neue Scheibe von BILWIS ist definitiv ein echter Blickfang. Die Band beschäftigt sich seit Anbeginn mit heimischen Mythen und hat auch auf ihrem dritten Album ein wunderschönes Artwork an die Front gebracht, das im 12"-Format sicherlich auch eine dekorative Wirkung hat. Der Haken an der Sache: Der musikalische Output ist leider nicht so mitreißend geraten, dass der eigentliche Grund, sich mit "Hameln" zu beschäftigen, ebenfalls gegeben ist.
BILWIS offeriert in den neun frischen Kompositionen eine Variante des deutschsprachigen, melodischen Black Metals, der es leider immer wieder an einer klaren Orientierung fehlt. Zwischen einigen einprägsamen Fragmenten in Stücken wie 'Gevatter Tod' und 'Totengrund', steht eine Menge Stückwerk zwischen epischen Komponenten, gezügelter Raserei und pompösen Backing-Sounds, welches aber nie so recht den perfekten Konsens findet, um eine euphorisierende Wirkung zu zeigen. Es wüprde zwar einen Schritt zu weit gehen, das Material als träge zu bezeichnen, doch immer wieder verliert sich BILWIS in recht unspektakulären Arrangements und in Situationen, in denen das Ende eines Songs eigentlich angesteuert werden sollte, dann aber doch wieder neue Elemente Einzug halten und die jeweilige Nummer künstlich verlängern.
Die Ansätze sind sicherlich in Ordnung, speziell in einem Song wie 'Schicksalsberg', der mit akustischem Intro eigentlich sehr gut in einen optional hymnischen Teil überleitet, dann aber nichts wirklich Spektakuläres mehr nachsteuern kann, um die Aufregung zu erhalten. Und so geht es schlussendlich den meisten Stücken von "Hameln". Ordentliche und langatmige Passagen wechseln sich kontinuierlich ab, es fehlt an echten Spannungsmomenten, und zuletzt ist auch die Performance noch ausbaufähig, bei der die eigentlich spürbare Entschlossenheit nicht immer ansprechend vermittelt werden kann. Es fehlt gelegentlich einfach an Substanz und Qualität, selbst wenn man die Talente der Band hin und wieder erkennen kann. Doch so schön das Artwork, so durchschnittlich ist leider die Musik, und diesem Fakt muss man am Ende trotz allen Wohlwollens ins Auge sehen, zumal die Konkurrenz derzeit definitiv einige Schritte voraus ist!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes