BINARY ORDER - The Future Belongs To The Mad
Mehr über Binary Order
- Genre:
- Industrial / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 28.11.2023
- Consternation
- Cells Within Cells
- Perfect World
- Hope Is A Mistake
- Feel Again
- Skin
- Left Behind
- Face Beneath The Waves
- Displaced
- Slow Blade
- The Future Belongs To The Mad
- Atone
Finstere, dystopische und sehr elektronische musikalische Reise.
Hoffen wir doch bitte alle, dass Benjamin Blank Unrecht hat und die Zukunft nicht den Verrückten gehört. Dennoch hat der Mastermind hinter BINARY ORDER seinem neuen Langspieler den vielsagenden und durchaus interessanten Titel "The Future Belongs To The Mad" verpasst und verbreitet in den insgesamt zwölf Kompositionen wenig überraschend eine finstere Vision der Zukunft. Geschrieben, eingespielt und auch produziert wurde der Silberling von Benjamin übrigens im kompletten Alleingang während einer Zeitspanne von knapp neun Monaten.
Doch wo sortiert sich BINARY ORDER musikalisch ein? Nun, das recht wahrscheinlich von einer künstlichen Intelligenz erstellte Coverartwork (der Stil lässt zumindest an die gängigen Platzhirsche in diesem Sektor denken und der Pressetext liefert keine weiteren Anhaltspunkte) gibt uns mit seinem dystopischen Aussehen einen guten Eindruck davon, wo die Reise hingeht. Kurz und knapp gesagt, würde ich "The Future Belongs To The Mad" im Industrial-Sektor einordnen, wobei Benjamin durchaus diverse Quellen als Inspiration anzapft. Die wuchtigen Gitarren und finsteren Screams etwa lassen durchaus an die härteren Momente FEAR FACTORYs denken, während die ruhigeren Passagen auch Trent Reznor und NINE INCH NAILS auf den Plan rufen. Die sehr poppigen Synthesizer schlagen schlussendlich die Brücke hinüber zu DEPECHE MODE und runden einen Bandsound ab, der nicht unbedingt revolutionär, aber dafür sehr gefällig ist.
Und auch kompositorisch macht Mr. Blank einen durchweg guten Job, wobei mir vor allem der Mix zwischen eingängigen Refrains mit Klargesang und den eher mächtig metallisch stampfenden Strophen mit Screams und Growls besonders gut gefällt. Insbesondere 'Cells With Cells' und 'Perfect World' werden von dieser Mixtur zu frühen Höhepunkten des Silberlings gemacht. Doch nicht nur das durchgetretene Gaspedal beherrscht der Mastermind hinter BINARY ORDER, auch elektronische Sound-Landschaften wie 'Hope Is A Mistake' funktionieren gerade im Kontext des Albums sehr gut. Die Wut der eröffnenden Minuten scheint dabei nach dem gerade angesprochenen Brückensong aber etwas verflogen zu sein, denn mit 'Feel Again', 'Skin' und 'Left Behind' begibt sich Benajmin in eher ruhige Gefilde und segelt vollends im DEPECHE MODE-Fahrwasser, was mir aber durchaus auch zusagt. Erst 'Face Beneath The Waves' zieht das Tempo wieder so richtig an, wobei hier die Härte auch eher mit elektronischen Mittel transportiert wird, weshalb mir sofort wieder NINE INCH NAILS als Vergleich auf der Zunge liegt.
Soweit eigentlich alles in bester Ordnung auf "The Future Belongs To The Mad", doch trotz der vielen positiven Punkte fehlen mir am Ende ein paar Songs, die den Silberling zu einem kompletten Volltreffer machen könnten. Trotz dieses kleinen Kritikpunktes schickt einen die Platte, gerade wenn sie am Stück genossen wird, aber auf eine herrlich düstere und spannende musikalische Reise, die mir am Ende acht Zähler wert ist. Kopfhörer darf ich angesichts des detaillierten Klangbilds für einen perfekten Genuss übrigens beim Antesten empfehlen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs