BIOLENCE - Violent Obliteration
Mehr über Biolence
- Genre:
- Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Doomed Records / Raging Planet
- Release:
- 01.09.2025
- Intro
- Pit Of Dagradation
- Humanity Executioner
- Heavy Artillery
- World Plague
- Glory Of Savagery
- Extermination Through Mutation
- Violent Obliteration
- 50 Caliber Freedom
- F.U.B.A.R.
- Outro
Es sind die Kleinigkeiten.
Ich habe es auf diesen Seiten schon häufiger erläutert, doch man kann es nicht oft genug sagen: Das Überangebot an extremem Stoff lässt letztlich nur Nuancen den Ausschlag darüber geben, ob eine recht frische Band sofort einen Kickstart hinlegen kann oder ob sie sich im Konzert der Großen erst einmal brav hinten anstellen muss.
Ganz so jung sind die Musiker von BIOLENCE unterdessen nicht mehr, schließlich betreiben sie ihre Band mit einigen Unterbrechungen schon seit 1998, haben nach dem ersten Demo allerdings auch nur zwei EPs und ebenso viele vollwertige Scheiben veröffentlicht, so dass auch der Mangel an Kontinuität ein Stolperstein geworden ist, aufgrund dessen sich die Truppe immer wieder neu beweisen muss. Natürlich sind es auch hier, wie eingangs bereits erwähnt, nur kleine Nuancen, die über Erfolg und Misserfolg, aber eben auch über positives oder lediglich wohlwollendes Feedback entscheiden.
Doch wohin die Reise am Ende gehen wird, mag man anhand eines rabiaten Prüglers wie "Violent Obliteration" tatsächlich noch nicht sagen. Die Band wühlt erneut durch einen ungestümen, aber doch kontrollierten Mix aus Uptempo-Thrash und modernerem Death Metal und klinkt sich folgerichtig auch irgendwo zwischen den brachialeren Outputs von THE HAUNTED und den Gradmessern von DEW-SCENTED ein. Beide Bands bleiben auch im dritten Anlauf unerreicht, aber die Portugiesen nähern sich in einigen Tracks schon verdächtig nahe an, weil es ihnen wirklich sehr gut gelingt, die brutalen Attacken immer wieder mit effizienten Breaks zu belegen, in deren Folge die Riffgewalt von BIOLENCE erst so richtig zum Tragen kommt.
Davon abgesehen ist auf "Violent Obliteration" auch technisch alles in bester Ordnung. Die Rhythmusarbeit ist gar fantastisch, die Sägen rattern mit feinen Leads offensiv voran, und auch im Bereich der Growls gibt es nichts zu meckern, zumal Variabilität und einzelne hohe Screams hier die entscheidende Abwechslung bringen. Und hier sind wir dann bei den mehrfach angeschnittenen Nuancen: BIOLENCE bringt die Elemente prima zusammen, packt sie in eine entsschlossene Darbietung und ist auch handwerklich bestens aufgestellt.
Da das Songwriting angenehm variabel ist, man sich hier auch immer wieder von den üblichen Verdächtigen abgrenzen kann und die Scheibe auch ungekünstelt brutal zaubert, geht der Daumen hier steil naach oben. Bleibt zu hoffen, dass die internationale Todesblei-Gemeinde ebenfalls Notiz von "Violent Obliteration" nimmt. Nach 27 Jahren wollen die Portugiesen zweifellos endlich auch mal einen Schritt nach vorne gehen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes