BIOLLO, LEO - From The Depths Of Hell To The Gates Of Heaven
Mehr über Biollo, Leo
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Demonic Abduction
- The Depths Of Hell
- Return Of Will
- Desire To Rise
- The Sage
- Killing The Demon
- The gates Of Heaven
Beeindruckender autobiografischer Soloreport
Man stelle sich einfach mal vor, James Rivera würde nach seinen unzähligen Verpflichtungen der letzten Jahre plötzlich den Job bei EXODUS annehmen, seinen Backkatalog inspirativ ins thrashige Fegefeuer seiner Kollegen aus der Bay Area schmeißen und die höllische Mixtur zu einem Bastard formen, der sich von progressivem US-Metal über klassischen Thrash-Stoff bis hin zu selbstverliebter Instrumentalmusik ernährt. Das Ergebnis wäre sicherlich vergleichbar mit dem, was der erfahrene Solomusiker Leo Biollo auf seinem Solodebüt "From The Depths Of Hell To The Gates Of Heaven" fabriziert, welches der Künstler gleichzeitig als autobiografisches Werk versteht. Biollo, musikalisch stark in den Achtzigern verwurzelt, scheint zudem stark von den inländischen Kollegen beeinflusst, was seine Gitarrenarbeit angeht. In den sieben Tracks seines Erstlings sind immer wieder Reminiszenzen an Jeff Waters respektive ANNIHILATOR spürbar, aber auch kompositorisch erkennt man in den flotteren Passagen Anleihen an die Äxte des brillanten kanadischen Fingerflitzers. Dem gegenüber stehen geschickte Breaks der Marke 'alte FATES WARNING', hier und dort eine QUEENSRYCHE-Hookline, eine größere Prise HELSTAR und zuletzt ein dickes Pfund VICIOUS RUMORS, gerade was den Punch der Midtempo-Parts angeht.
Dass bei den divergierenden Vergleichsmöglichkeiten ein außergewöhnlicher Sound herausspringt, versteht sich von selbst, macht diesen Silberling aber auch erst zu dem, was er schlussendlich geworden ist. Hier leben flotte Riffs neben versteckten Hooks, vertrackten Breaks und allerhand Sologefiedel, ohne dass Biollo sein Werk in der sich anbahnenden Komplexität ersticken würde. Mit 'Return Of Will' und dem flotteren 'Killing The Demon' hat der Kanadier dabei zwei astreine Classic-Metal-Tracks verewigt, die dank der entsprechenden Produktion wie die Neuafnahme eines legendären Achtziger-Werks klingen - sehr stark!
Doch auch sonst ist der manchmal vertrackte, manchmal auch etwas eigensinnige Sound, den Biollo auf "From The Depths Of Hell To The Gates Of Heaven" bedient, spannend und ambitioniert, gerade eben weil es dem Musiker gelingt, das prestigereiche Metal-Jahrzehnt aufzunehmen, es neu zu interpretieren und viele der geschätzten Versatzstücke in einer zeitgemäßen Produktion zu neuem Leben zu erwecken. Nicht zuletzt die Tatsache, dass sich Biollo keine Schnitzer leistet und Songwriting und Performance auf höchstem Niveau abgewickelt werden, sollten interessierte Liebhaber aller Spielarten des Achtziger-Metals aufwecken. Musikalisch ist "From The Depths Of Hell To The Gates Of Heaven" über weite Strecken sogar das, was man eine Offenbarung nennt!
Anspieltipps: Return Of Will, Desire To Rise, Killing The Demon
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes