BIONIC - Black Blood
Mehr über Bionic
- Genre:
- Hard Rock/Punkrock
- Label:
- Signed By Force/Cargo
- Release:
- 23.01.2009
- I Got Skin
- Lean To Love The Government
- Black Blood
- Q: Is There A TV In Heaven? A: Yes, Yes There Is
- Sister Dynamite
- Silver Jet Plane
- Soft As Margarine
- Econo Tusk
- Freedom Now, Baby
- Temple Of Love
- Theme For A Young Lion
Rotziger punkbeeinflusster Nach-Vorne-Rock mit Abwechslung und guten Texten.
BIONIC stammen aus Kanada und kredenzen uns ihren dritten Longplayer namens "Black Blood", jetzt als weltweiten Release, nachdem das Original bereits Anfang 2007 veröffentlich worden ist. Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nichts von den Herren gehört habe, und deshalb kann ich ganz befreit an die Scheibe herangehen. Dabei sind die Titel schon mal nett, denn 'Learn To Love The Government' oder 'Q: Is There TV In Heaven? A: Yes, Yes There Is' zeigen, dass die Band offensichtlich Humor und etwas zu sagen hat. Da ich grundsätzlich ein Anhänger von Texten jenseits der "Party die ganze Nacht", "saufen bis zum Umfallen", "Wahre Metaller" und "Ich kann die ganze Nacht" bin, haben die Jungs schon mal einen Stein im Brett.
Apropos Brett. Heißa, das geht aber ordentlich ab hier. Wenn man vom Cover her noch an alles Mögliche denken konnte, sogar an Goth oder Black Metal, entpuppt sich "Black Blood" schnell aus sehr rockiges Werk mit ordentlich schrubbenden Gitarren. Laut Bandinfo hat man sich dazu einigen Größen der Rockszene Montreals bedient, die mir allerdings alle nichts sagen. Außer TRICKY WOO, das war doch die kleine Töle aus "Der Doktor Und Das Liebe Vieh", oder?
Jedenfalls ist kein einziger der Songs 'Soft As Margarine', wie einer der etwas psychedelischeren Tracks heißt, die das Label mit DEVO vergleicht. Irgendwie mag das in Punkt Verrücktheit passen, aber da es hier fast überhaupt nicht popt und keyboarded, würde ich eher zu einer Punkversion von PRIMUS tendieren. Doch dazwischen gibt es immer wieder kurz und präzise etwas auf die Ohren, ohne die zu erwartenden Melodien im Chor vermissen zu lassen. Nur im hinteren Teil dürfen wir dann aber doch mal die Stirn kraus ziehen, wenn ein Spielmannszug und eine Horde Cheerleader den Auftakt zu dem Song 'Freedom Now, Baby' als "F-R-double E-D-O-M" intonieren. Sehr witzig und gut gemacht, bevor es wieder kracht. Ja, das Ding hat einen weltweiten Release durchaus verdient.
Natürlich bleibt BIONIC mit den gleichen Akkorden verheiratet, die das Garagenrock-Genre und den Punkrock von Beginn an geprägt haben, so dass das Album all denen zu empfehlen ist, die nicht zwanghaft nach Innovation suchen. Denn wenn es einfach mal ordentlich laut sein darf, so dass sich die Dose Bier aus Respekt von selbst kühlt, sind die Kanadier ein Tipp für den nächsten Herrenabend.
Anspieltipps: I Got Skin, Learn To Love The Governament, Q: Is There TV In Heaven A: Yes, Yes There Is, Freedom Now, Baby!
- Redakteur:
- Frank Jaeger