BIONIC ANGEL - Digital Violence
Mehr über Bionic Angel
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Schwarzdorn/Twilight
- Release:
- 25.07.2008
- Living A Lie
- End Of Days
- Du mein Gott
- Stars & Dust
- Burn Down The Witches
- Du (Nur du)
- Another Day
- Live To Die
- Transit To Hell
- Pink
- Bitch Like You
- Killing Myself Today
- Clone Your Soul
- Revolution X
Anständiges Debütalbum der ansonsten weniger anständigen Skandal-Gother
Auf den Namen BIONIC ANGEL sollte so mancher Düsterheimer in den vergangenen Jahren schon einmal gestoßen sein, sofern er sich aktiv am Konzertleben in hiesigen Breitengraden beteiligt hat. Die deutsch-amerikanische Skandalband tourte bereits im Vorprogramm von HIM, machte aber auch schon im Alleingang die Bühnen der Republik unsicher. Dennoch musste das erste Werk geschlagene acht Jahre auf sich warten lassen, da die Band den Fokus zunächst auf ihre ausgefallene Bühnenshow richtete, die auch nach wie vor ein wichtiger Aspekt in der Konzeption der Gruppe bleiben soll. Dabei braucht sich die freakige Musikerschaft mit ihren Songs eigentlich gar nicht zu verstecken.
Letztere bieten nämlich nahezu flächendeckend ein deutliches kommerzielles Potenzial, welches sich auf dem Erstlingswerk "Digital Violence" in verschiedenen möglichen Hitsingles offenbart. BIONIC ANGEL setzen auf einen druckvollen Bastard aus Beat-lastigen, harschen Strophen und fast schon poppigen Refrains und kreieren dabei einen Kontrast, der noch weitaus leichter zugänglich ist als das vergleichbare Material der DEATHSTARS bzw. von THE KOVENANT. Gerade zu Beginn ist die ausgeprägte Melodik solcher Stücke wie 'End Of Days' oder 'Stars & Dust' noch sehr weich und Mainstream-tauglich, wobei so mancher Refrain wiederum auf einem schmalen Grat zwischen glitschiger Glätte und akzeptabler Harmonik wandelt. Nicht selten verschwimmen hier die Grenzen zwischen Pop und heftigeren Sounds, was angesichts der wirklich guten Heavy-Parts auf "Digital Violence" nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Insbesondere im zweiten Abschnitt der Scheibe nämlich beweist die Band, dass sie durchaus vielseitig arbeitet und nicht bloß auf schnelle Hooklines aus ist. 'Transit To Hell' und das deftige 'Clone Your Soul' glänzen sogar mit deftigen Industrial-Rhythmen, wohingegen sich 'Revolution X' mit dem jüngeren Werk von Peter Tägtgrens PAIN relativ erfolgreich misst.
Die Mischung ist auf jeden Fall ganz ordentlich und abwechslungsreich, und auch beim Songwriting stellen sich alles in allem nur wenig Bedenken ein. Lediglich der etwas glatte Sound und die gerade anfangs etwas überstrapazierte Pop-Ausrichtung kratzen ein wenig am überzeugten Gesamteindruck. Aber wer die eingefügten Vergleichsbands schätzt und mag, kann mit "Digital Violence" im Grunde genommen überhaupt nichts verkehrt machen!
Anspieltipps: Transit To Hell, Du mein Gott, Killing Myself Today
- Redakteur:
- Björn Backes