BIRKENTAL - Peccatum Mortiferum
Mehr über Birkental
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Void Wanderer Productions
- Release:
- 13.12.2024
- Ira
- Invidia
- Gula
- Acedia
- Avaraitia
- Luxuria
- Superbia
Kann Krächzen und Schnarren atmosphärisch sein?
"There are no gods or kings only man". So vollmundig liest man es bei BIRKENTAL im Begleittext. Das muss neugierig machen, sicher. Die Band kommt aus Deutschland und besteht aus zwei grimmigen Anhängern Lucifers, welche, oh Wunder, sich dem Black Metal verschrieben haben. So sollte die Richtung ihres Album "Peccatum Mortiferum" klar sein: unheilvoll, dunkel, ein wenig gemein, aber natürlich mit Melodien. Schaun wir mal.
'Ira' und 'Invidia' enthalten neben einem etwas blechern daherkommenden Soundgerüst auch leicht pagane Elemente und Kringel, wie sie auch Folkbands gern einbauen. Der Gesang verbleibt auf einer knurrenden Tiefe, aus der er so rasch nicht herausfindet.
Der seltsame Sound kommt übrigens dadurch zustande, dass auf Gitarren komplett verzichtet wird und nur Basslinien und Keys zu Drums und einer krächzenden Stimme angeschlagen werden. Damit möchten sie ihr eigener Gott sein und den luziferianischen Weg vervollkommnen, wenn ich es philosophisch richtig deute. Das alles klingt zunächst einmal recht interessant, birgt aber auch gewichtige Nachteile. Denn ein wenig Gitarrensound scheint doch manchmal zu fehlen, wenn es tönt, als wäre man im Raumschiff Orion auf der Kapitänsbrücke gefangen und lauschte nun dem vor sich hinklimpernden Schaltpult.
Andererseits ist die Konsequenz und Sturheit zu bewundern, mit der hier vorgegangen wird. Die Texte sind unfreiwillig unterhaltsam geraten, was ja okay ist, ich erwarte hier keinen Romanbestseller in Kurzform. Mein Problem bei dem dargebotenen Liedgut ist vielmehr, dass ich kaum etwas behalte. Die Songs ähneln sich in Aufbau und Grundstimmung doch zu sehr. Manches lässt durchaus aufhören: 'Acedia' bildet die Ausnahme, es wird, zumindest anfangs, eher dämonisch eingesungen und schrammelt nicht vor sich hin. Mit Gitarren könnte man sich eine CANDLEMASS-Doomwand vorstellen.
Insgesamt frage ich mich nun auch, ob man die Vocals nicht etwas facettenreicher gestalten könnte. Und kompositorisch bitte noch ein Schippchen drauflegen. Gitarren wären auch okay, zumindest eine, die hin und wieder den Vampir antreibt, damit er sich nicht selbst beißt.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Matthias Ehlert