BIRTH OF JOY - Hyper Focus
Mehr über Birth Of Joy
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Glitterhouse
- Release:
- 16.02.2018
- Join The Game
- Hyper Focus
- You Are Many
- I
- Riff Raff
- Forenoon
- Witches Hammer
- II
- Let It SLide
- Sypdorkat
- Poor Duffy
- III
- Sell Out
Der nächste kleine Meilenstein!
"Hyper Focus" - passender hätten diese Niederländer den Titel für ihr neues Album kaum auswählen können. Denn ähnlich wie schon auf den vorangegangenen Studiowerken bietet BIRTH OF JOY wesentlich mehr als lediglich die abgefahrene Psychedelic-Rock-Abfahrt, sondern richtet den Retro-Fokus auf so viele kleine Facetten, dass man nicht nur Stunden damit zubringen könnte, die vielen Einflüsse dieses Albums aufzulisten, sondern auch immer wieder staunen muss, dass man trotz der vielschichtigen Ansätze niemals den entscheidenden Fokus verliert.
Die aktuelle Platte gilt dabei irgendwie auch inoffiziell als Hommage an LED ZEPPELIN, die man im Verlauf der 51-minütigen Show gleich mehrmals sehr intensiv kreuzt. Die Gitarrenarbeit würde einem Jimmy Page die Freudentränen in die Augen treiben, würde er jemals Bekanntschaft mit diesem Album machen, während die coolen Grooves zwischen all den verspielten Harmonien und der nicht mehr ganz so experimentell ausgearbeiteeten Psychedelica ein klares Indiz dafür liefern, dass das Duo Bonham/Jones hier nach wie vor einen sehr klaren Eindruck hinterlassen hat.
Doch am Ende sind es einmal mehr die vielen kleinen Nebenschauplätze, die "Hyper Focus" so spannend gestalten. Die Band gibt sich extrem unberechenbar und führt von den DOORS bis hin zu DEEP PURPLE alles zusammen, was die psychedelische Musik in den 60ern und 70ern maßgeblich geprägt hat. Selbst ein paar angeproggte Arrangements sind erlaubt, solange sie nicht aus- bzw. entarten und den homogenen Charakter des Albums wahren, die universelle Ausrichtung von "Hyper Focus" aber noch einmal bestätigen.
Und so kommt es von der ersten bis zur letzten Sekunden zu einer Vielzahl kontrastreicher Stimmungen, zu verdammt starken, groovigen Gitarren und einem Wust an mitreißenden Hammond-Arrangements, die der warmherzigen Atmosphäre noch einmal mit dickem Bonus zuträglich sind. BIRTH OF JOY weiß sich seit einiger Zeit immer wieder selbst zu übertreffen. Und wer seinerzeit glaubte, die grandiosen Jams in "Life In Babalou" und "Prisoner" seien von den Niederländern kaum mehr zu toppen, wird anno 2018 wiederholt eines Besseren belehrt. Das hier ist Vintage-Sound der Extraklasse!
Anspieltipps: Hyyper Focus, Riff Raff, Forenoon, Poor Duffy
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes