BIRTH OF JOY - Live At Ubu
Mehr über Birth Of Joy
- Genre:
- Psychedelic Rock / Classic Rock
- Label:
- Long Branch Records / SPV
- Release:
- 12.06.2015
- The Sound
- Teeny Bopping
- Devil's Paradise
- Envy
- Fat Fish
- Grow
- Magic
- Surfing A Gogo
- Code Red
- Backstabbers
- Motel Money A Way
- Drink The Cup
- Not Much Time To Lose
- Smile
- Dead Being Alive
- How It Goes
- Rock 'n ' Roll Show
- Three Day Road
- Make Thinmgs Happen
- Mad Men
- Know Where To Run
- No Big Day Out
- Monster
Feine Live-Scheibe der niederländischen Psychedelic-Hopefuls
Zwei Dinge scheinen die holländischen Psychedelic-Gönner von BIRTH OF JOY weniger gerne zu mögen: Das Retro-Business und den schleichenden Tod der Hammond-Orgel. Also haben die Niederländer das schwere Uralt-Gerät auf die Bühne gewuchtet, fast den gesamten Katalog (der allerdings nur aus zwei Studioalben besteht) heruntergezockt und das Ganze auch noch so authentisch mitschneiden lassen, dass die Retro-Begrifflichkeit ebenso überflüssig erscheint wie jedweder Zweifel an der Classic-Rock-Credibility des Trios.
"Live At Ubu" erweckt aber gerade zu Beginn nicht den Eindruck, als handele es sich bei dem doppelten Silberling um eine Live-Veröffentlichung. Der Sound ist zwwar rau, man hört auch hier und dort ein paar Improvisationen, aber von echter Club-Atmosphäre bzw. Interaktion mit dem Publikum kann zunächst nicht die Rede sein. Dennoch kann BIRTH OF JOY auf der ersten Scheibe schon klarstellen, dass handwerklich und stimmungstechnisch kaum eine Band an das Werk der drei Holländer herankommt. Das Feeling an den Hammonds ist einzigartig, die verspielten Passagen mit ihrem durchdringenden Psychedelic-Faktor hypnotisieren ohne lange Anlaufzeit, der Verweis auf Dinosaurier wie DEEP PURPLE und PROCUL HARUM gleichermaßen bestätigt aber, dass die Wurzeln noch viel tiefer eingegraben sind, als bei so manchen Saison-Hippies, die dem großen Kuchen den Zucker stehlen wollen.
In der zweiten Hälfte von "Live At Ubu" kommt dann auch jene Bühnenatmosphäre auf, die man zunächst noch vermisste. Das Jam-Feeling in 'Dead Being Alive' und 'Monster' ist gigantisch, knackige Rocksongs wie 'How It Goes' und 'Mad Men' werden vom leider recht leise abgemischten Publikum mit Kusshand genommen, und bei erstklassigem Material wie 'Three Day Road' und 'Make Things Happen' sollte jeder einzelne, der 70's-Rock vergöttert, mehr als steil gehen.
"Live At Ubu" mag als Live-Album vielleicht nicht sofort zu identifizieren sein (nimmt man den Albumtitel mal aus), ist aber auch trotz des Mangels an echter Show-Atmosphäre eine richtig tolle Scheibe und der nächste handwerkliche Nachweis für das musikalische Genie einer richtig tollen Band!
- Redakteur:
- Björn Backes