BISöNTE - Ancestral Punishment
Mehr über Bisönte
- Genre:
- Doom Metal / Stoner
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 24.11.2020
- Our Home
- Two Worlds
- Where Strangers Reside
- The Arrival Of Our End
- Ancestral Punishment
- New Beginning
Bisons, fremde Wesen und strafende Vorfahren
Der Bandname dieses Quartetts von der Insel Mallorca ist eine gewisse Herausforderung. Ich habe jedenfalls das Sonderzeichen für einen Bisonschädel nicht im erweiterten Zeichensatz gefunden, alternativ findet dann halt BISÖNTE, BISONTE, BISOENTE (MOTOERHEAD anyone?) oder BIS●NTE Verwendung. Als Stoner Doom Band angekündigt, muss man schon festhalten, dass das hier zum weitaus größeren Teil im Doom beheimatet ist. Es ertönt langsames bis Midtempo-Geboller mit mächtigem Sound und einer Atmosphäre, die einen wirklich runterziehen kann.
Thematisch erzählen die Songs eine zusammenhängende Geschichte um die zerstörerische Invasion von fremden Wesen, die irgendwie mit einer Strafe der Vorfahren zusammenhängt. Dem tollen Coverartwork nach zu urteilen, sind diese Wesen gehörnte, teuflische Gestalten auf wilden, bisonartigen Bestien mit Alien-Mäulern. Hübsch!
Zu hören ist also schön holpernder, dumpf dröhnender Doom mit zweistimmigen Vocals. María J. Lladó zeichnet als Leadsängerin für düstere, die melancholische Stimmung betonende Clean Vocals verantwortlich, hinzu kommt zur weiteren Untermalung hier und da heiser-röchelndes Growling. Um auch wirklich keinen Hoffnungsschimmer durch die wabernde und brodelnde Masse hindurchzulassen, tönen auch die vereinzelt eingestreuten Gitarrenmelodien äußerst bedrückend und schwermütig. Ein faszinierendes Klangbild, insbesondere unter Kopfhörer sehr wirkungsvoll. Lediglich das Schlussstück kommt dann melodischer daher und ohne schwere Riffs aus, transportiert dafür aber eine fast noch düstrere, hoffnungslosere Stimmung. Und da heißt der Song auch noch 'New Beginning' - das kann dann nur der Neuanfang in einer dystopischen, postapokalyptischen Welt sein.
Im Endeffekt ist auf "Ancestral Punishment" guter, roher Doom in erstklassigem, düsterem Klanggewand zu hören - die ersten fünf Songs fallen aber in ihrer Gesamtheit auch recht eintönig aus, hier hätte trotz eines recht starren stilistischen Korsetts etwas mehr Abwechslung gut getan. Aber das hier ist das Debütalbum der Band (auch wenn die Mucker auch in anderen Bands bereits aktiv sind/waren), und dafür ist das eine reife Leistung, die Lust darauf macht, die weitere Entwicklung von BISÖNTE im Auge zu behalten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer