BISON BC - Quiet Earth
Mehr über Bison BC
- Genre:
- Stoner
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 10.10.2008
- Primal Emptiness Of Outer Space
- Dark Towers
- Slow Hand Of Death
- Wendigo Pt.1 (Quest For Fire)
- These Are My Dress Clothes
- Wendigo Pt.2 (Cursed To Roam)
- Medication
- Quiet Earth
Ihr habt eure MASTODON-Scheiben auswendig gelernt und wollt neues Futter? Hier machen sich vier Kanadier auf, diese Lust mit Macht zu befriedigen. <br />
Ich vermute, dass die animalische Dampframme aus British Columbia schon sehr bald in aller Munde sein wird. Warum ich das vermute? Nun, die Truppe bietet eine gelungene Mischung aus momentan angesagten Gitarrenwand-Sounds, progressiven Ideen und arschtighten Rhythmen. Klingt abgefahren? Ist es auch. Und wenn so ein ewig Gestriger, wie ich gern gesehen werde, "Quiet Earth" gern auflegt, kann das sogar eine Auszeichnung sein. Vielleicht aber auch eine Warnung.
Ich schicke voran, dass mir MASTODON recht gut gefallen. Ich mag die urwüchsige Kraft, die in ihrer Musik steckt wie auch die Kompromisslosigkeit, mit der sie zu Werke gehen. Obendrein sehen die cool aus. Den letzten Punkt erfüllt das Coverartwork von BISON B.C: auch. Gut so. Legen wir den Silberling in unseren Player fällt sofort ein extrem ruppiges Gitarrenkommando über uns her. Da wird man in die Sessel gedrückt, dass man kaum noch pupsen kann. Schlecht bei Verdauungsstörungen. Dazu kotzt sich ein fieser Sänger die Lunge aus dem Leib. Passend zum Thema. Mir ist diese Art der gesanglichen Ausdrucksform auf Dauer etwas zu anstrengend, weil ich permanent befürchte der gute Mann hätte das Mikro so weit hinten am Zäpfchen, dass es ihm weh tut. Ich bin ein Weichei, ich weiß. Da sagt mir die growlende Zweitstimme schon eher zu. Insgesamt macht es aber die richtige Mixtur, die mich dieses Album, trotz des Problemchens, gerne anhören lässt.
Weitere Minuspunkte kann und will ich aber nicht finden. Musikalisch versteht es das Quartett nämlich mich mit zunehmender Spieldauer immer mehr zu faszinieren. Vor allem, weil die Jungs schön mit dem Tempo variieren, auch wenn die grundsätzliche Ausrichtung eher im Stoner Rock anzusiedeln ist. 'Dark Towers' bewegt sich zum Beispiel jenseits der genreüblichen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese Nummer hat dabei aber so einen grandiosen Drive, dass selbst so eine Sofakartoffel wie es bin, ekstatisch zu zappeln beginnt. (damit dürften die Verdauungsbehinderungen ja gelöst sein. - PK) Musik mit Schmackes wie mein Opa immer zu sagen pflegte.
Habe ich oben bereits irgendwann das böse Wort "progressiv" verwendet, so will ich euch nun erklären, was es damit auf sich hat: Das zweigeteilte 'Wendigo' eröffnet mit einem superben Streichereinsatz, der sich in einem walzenden Malmbeat auslässt bis hinterhältige Riffattacken den Hörer zerfleischen. Schlachtplatte. Mittendrin eine kurze Verdauungspause, bevor der zweite Gang mit Filetstückchen kredenzt wird. Kurz mal den Dresscode abchecken, um dann die fettigen Sachen zu verschlingen. Gut, dass alles ordnungsgemäß in mundgerechte Happen zerhackt wird. Der Metzger am Schlagzeug versteht sein Handwerk. Danach ist man eigentlich satt. Obwohl, ein Mint-Plätzchen geht wohl noch.
Anspieltipps: Dark Towers; Wendigo; Quiet Earth
- Redakteur:
- Holger Andrae