BISSESVINET - Blodager
Mehr über Bissesvinet
- Genre:
- Alternative Rock / Experimental
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Creative Eclipse
- Release:
- 08.11.2024
- Blodpenge
- Bud
- Dødsklage
- Shulamit
- Judasevangeliet
- Veråb
- Svinehyrden
- Grædemuren
- Samson
- Harmageddon
Ein Forum für Außergewöhnliches, ein Magnet für Anstrengendes.
Die Kollaboration zwischen der experimentellen Rockband SVIN und Singer/Songwriter Bisse hat sich kürzlich als Erfolgsmodell herausgestellt. Bei den dänischen Music Awards im Jahr 2022 hat dieser ungewöhnliche Zusammenschluss mit dem Song 'Bøn' einen Preis abräumen können, so dass eine weitere Zusammenarbeit eigentlich auch nur die logische Folge sein konnte.
Unter dem gemeinsamen Banner BISSESVINET hat man nun sogar eine komplette Platte aufgenommen, die sowohl den experimentellen Charakter von SVIN als auch die Einflüsse des Liedermachers Bisse berücksichtigen will, sich allerdings schwer tut, der Hörerschaft etwas Zugängliches zu kredenzen. Der größte Teil des neuen Materials besteht nahezu ausschließlich aus Bisse's Sprechgesang, der zwar von minimalistischer Instrumentierung getragen wird, sich in seinem Art-Rock-Konzept aber auch gerne mal verrennt, weil eben diese Gesangsspuren so dominant durch die Songs führen. "Bloodager" hat mit 'Bud' und 'Samson' auch einige Songs im Rucksack, in denen eine gewisse alternative Schlagseite durchbricht und auch einige Verbindungen zur modernen Rockmusik erschlossen werden, aber im Großen und Ganzen sind dies eher die Ausnahmen, die sich nicht hinter dem eindringlichen, auf Dauer aber doch anstrengenden Organ des Frontmanns verstecken.
Die musikalischen Einflüsse sind derweil vielschichtig und ziehen ihre Inspiration weitestgehend aus der weltlichen Musik, jedoch schafft BISSESVINET hier nichts wirklich Konkretes, sondern nur marginale Andeutungen von atmosphärischen, düsteren Sounds, die dann von Bisse so weit in den Hintergrund gedrängt werden, dass nicht viel Erquickendes mehr bestehen kann. Die Folge ist ein psychedelischer Akt mit vielen stillen, klassischen Parts, der in seinen zahlreichen Kontrasten gefangen ist, die expessionistischen Klangformen aber irgendwie nie auf den Punkt bekommt. Womöglich mag man das rein objektiv als Kunst betrachten, kann aber subjektiv anfügen, dass es nicht sonderlich viel Spaß macht, "Bloodager" durchgängig zu folgen. Das Album ist zu sperrig, zu undurchsichtig und irgendwie auch zu nervenaufreibend.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes