BITCH QUEENS - Blood On Our Hands
Mehr über Bitch Queens
- Genre:
- Sleaze Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.11.2007
- Get Me Out
- Loverboy
- Move
- Blood On Our Hands
- Out Of Line
- To The Bones
- Boots, Boobs And Booze
- Casual Sinner
- I Think I Love You
- Psychotic Blues
- On Fire
- Scum City
Holla, die Waldfee! Es gibt sie doch noch, die allmonatlichen Überraschungen in der Veröffentlichungsflut. In diesem Fall handelt es sich um die Schweizer BITCH QUEENS, die mit "Blood On Our Hands" ihre zweite Eigenproduktion vorlegen und damit einen dreckigen musikalischen Bastard zwischen Glam- und Sleazerock und der rohen Attitüde des rotzigen Rock 'n' Rolls der heutigen Zeit kreiert haben. Hier treffen GUNS'N'ROSES, die BACKYARD BABIES und MOTÖRHEAD aufeinander und hinterlassen ein wirklich fetziges und mehr als authentisches Werk, welches einige Wohnzimmer und vor allem die Clubs zum Brodeln bringen wird.
Hinter den BITCH QUEENS steckt keine Frauenpower, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern vier blutjunge Eidgenossen, die sich "Schweinerock" auf die Fahne geschrieben haben und mit rotzigen Songtexten und Pseudonymen jeglichem Klischee der L.A.-Szene entsprechen (Infotext: "... für die Band zählt nur "boobs, boots and booze" ..."). Dabei besitzen die Herrschaften auch einige technische Fähigkeiten, die sie immer wieder geschickt in ihren absichtlich rudimentär gehaltenen Sound einflechten. Kein schlechter Schachzug, den somit bleibt es immer wieder interessant und man verleiht der Musik noch weitere unerwartete Facetten. Besonders hervorzuheben wäre hier die Gitarrenfraktion um Turboquitt und Diamond Dan, die nicht nur immer wieder treibende Riffs auspacken, sondern auch mit großartigen Soli überzeugen können. Großes Plus.
Sänger und Bassist Dave Dandy erledigt seine Parts ebenfalls hervorragend. Wenn man überhaupt etwas anmerken möchte, dann sind es die etwas unsauberen Backings, die trotz aller Authentizität noch direkter kommen würden, achtete man hier mehr auf Timing und Ausdruck. Jetzt suchen wir aber schon in den Krümeln, denn dadurch wird natürlich auch das Ungeschliffene und Rohe gefördert, was die Band sucht. Die Produktion an sich ist wirklich amtlich und braucht sich hinter keiner offiziellen Veröffentlichung in diesem Genre zu verstecken. Es kracht und schiebt an allen Ecken und Enden.
Die zwölf Songs auf "Blood On Our Hands" befinden sich alle auf einem gleichbleibend hohem Level. Die Schweizer überschreiten die Drei-Minuten-Grenze nur ganz selten, was einerseits für puren Rock ohne viel Schnörkel, aber auch für kurzweilige und sehr unterhaltsame 35 Minuten spricht. Meine persönlichen Höhepunkte auf diesem Album sind neben dem coolen Titelsong vor allem 'To The Bones', das mit netter Effektgitarre zu Beginn und einem grandiosen ruhigen Break aufwarten kann, und das abschließende 'Scum City', das mit einem mächtigen Drive aufwartet und auch einen gewissen KISS-Vibe versprüht. So wird aber jeder seine eigenen Favoriten finden. Die BITCH QUEENS sollte man definitiv im Auge behalten. Wer sich das Teil zulegen möchte, der benötigt 15 Euro und sollte sich direkt über die Homepage an die Band wenden.
Anspieltipps: Scum City, Blood On Our Hands, To The Bones
- Redakteur:
- Chris Staubach