BJøRKø - Heartrot
Mehr über Bjørkø
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 01.12.2023
- The Heartroot Rots
- Vaka Loka
- Whitebone Wind
- Värinvaihtaja
- Awakening
- World As Fire And Hallucination
- The Trickster
- Hooks In The Sky
- Magenta
- Reveberations
Der nächste AMORPHIS-Musiker auf Solopfaden.
Nachdem Esa Holopainen sich zuletzt mit einem stilfremden Soloalbum erstmalig ein wenig von AMORPHIS löste, lässt nun auch Tomi Koivusaari den ersten Release seines Nebenprojekts BJØRKØ von der Leine, welches alleine schon bei der Auflistung der zahlreichen Gaststars vermuten lässt, dass der Gitarrist und Songschreiber sich abseits der üblichen Pfade seiner Hauptband zu einem völlig anderen Ausdruck geneigt sieht. Und die damit verbundenen Erwartungen kann das Debüt dann auch voll und ganz erfüllen: "Heartrot" legt sich stilistisch in keinster Weise fest, beschreibt grundsätzlich die verschiedensten Einflüsse, die Koivusaari in den vergangenen Jahren aufgeschnappt hat, gibt aber schlussendlich überhaupt keinen Aufschluss darüber, dass der Mastermind eingentlich in den eher heftigeren Klängen beheimatet ist - immerhin ist er unter anderem auch noch bei wesentlich extremeren Acts wie ABHORRENCE aktiv.
Der stilistische Mischmasch von "Heartrot" macht die konkrete Nennung einer Zielgruppe aber ebenfalls recht schwierig, weil BJØRKØ wirklich die ganze Palette der finnischen Rockmusik abbildet, seien es nun alternative Rocksongs wie 'Värinvaihtaja' mit leichten WALTARI-Tendenzen, melodischer Heavy Metal in 'Whitebone Wind', bei dem passenderweie ex-NIGHTWISH-Vokalassistent Marco Hietala am Mikro steht, oder eben recht experimenteller Stoff wie der Indie-Rocker 'Vaka Loka' oder die von der finnischen Rapperin Mariska begleitete Ballade 'Magenta'. Es ist daher auch kein Zufall, dass sich die Scheibe mehr und mehr zur Compilation mit wechselnden Sängern entwickelt, die hin und wieder auch in die Nähe des AMORPHIS-Materials rückt (das von Tomi Joutsen eingesungene 'Hooks In The Sky' hätte der Band ebenfalls gut zu Gesicht gestanden), eigentlich aber eben nicht nur den Namedropping-Stempel auf dem Albumcover haben möchte.
Es sind allerdings ausgerechnet die etwas derberen Nummern, die auf "Heartrot" erst im zweiten Anlauf zünden, letztlich aber nicht jene explosiven Mischungen bieten, die man bei legendären Frontmännern wie Shagrath oder Jeff Walker erwartet; zumindest sind ihre Beiträge nun nicht die absoluten Highlights des zehnteiligen Outputs. Diesen Part übernehmen stattdessen das jazzige 'Reverberations', besagte Ballade und das von SOLSTAFIR-Sänger Addi Tryggvason intonierte, eher unkonvetionelle 'Vaka Loka', sprich alles Nummern, die sich relativ weit von den Ursprüngen des BJØRKØ-Gründers entfernen, auf anderem Terrain aber richtig zaubern können.
Man gönnt Tomi Koivusaari dieses Experiment und darf ihm auch zu einer Handvoll richtig starker und zusätzlich einiger anständiger Nummern gratulieren. Ebenso wie Holopainen bei SILVER LAKE kann der Gitarrist seine Kreativität hier in einem anderen Setting erproben und sich auf eine unterhaltsame Art und Weise alternaiv ausdrücken. "Heratrot" ist ein nettes Album für all diejenigen, die mit AMORPHIS gemeinsam gelernt haben, über den Tellerrand zu schauen - kein Überflieger, aber dennoch ein lohnenswerter Release.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes