BLACK ABSINTHE - Early Signs Of Denial (EP)
Mehr über Black Absinthe
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 13.05.2016
- The Wild
- Is This Life
- Berj Khalifa
- Pigs
- NOW
- Winter
Mehr Handwerk als Kunst.
Was will uns der Künstler damit sagen? Das kanadische Powertrio BLACK ABSINTHE präsentiert auf seiner jüngsten EP "Early Signs Of Denial" einen modernen, etwas richtungslosen Metal, wie man ihn seit einigen Jahren von jüngeren Bands zu hören bekommt. Doch das Zusammensetzen irgendwelcher durchaus gut gespielter Sounds macht noch kein Lied aus, geschweige denn eine eigene individuelle, wiedererkennbare Note.
Der Eröffner 'The Wild' startet mit einem fetten Riff, Bass und Schlagzeug steigen ein, der Sänger lässt einen Brüll los, und dann verharrt das Stück in einem melodiearmen Muster. Gegen Ende gibt es eine starke Instrumentalpassage mit beachtlichen Rhythmuswechseln, die die handwerkliche Klasse der Musiker beweist, aber eher wie eine Trockenübung wirkt, da das Stück wie aus dem Setzkasten zusammengebastelt wirkt. Dass die rote Linie fehlt, merkt man auch den folgenden Nummern an. Das Fundament bildet eine muskulöse, dichte Rhythmusarbeit, die die Produktion durch Dave Baksh von SUM 41 sehr wirksam ausmodelliert hat. Doch den Stücken fehlt ein eigenes Gesicht, was man auch daran merkt, dass der Sänger teilweise bis in einzelnen Zeilen hinab zwischen kraftvollem Rockgesang, Growls und glatter Popstimme schwankt, wie es näherungsweise bei der zur Zeit populären Punkband OFFSPRING vorkam. Doch dazwischen trumpft BLACK ABSINTHE immer wieder mit hörenswerten Soli und Breaks auf. Fragt sich nur, ob es jemanden gibt, der sich Modern Metal mit leichten Core-Tendenzen anhören will, der zwischendurch die Qualitäten von traditionellem Rock und Prog pflegt. Allerdings hat die Gruppe noch einen Volltreffer in petto. Ausgerechnet die über sechsminütige Schlußnummer 'Winter' beweist über ein interessantes Intro hinaus Substanz und überzeugt als Ganzes.
"Early Signs Of Denial" ist vermutlich nicht die CD, die man sich wiederholt aufmerksam auf der heimischen Anlage reinzieht, aber bei einer längeren, einsamen Autofahrt mag der ruppige Sound besser wirken. Die EP kann über das Bandcamp der Gruppe bezogen werden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser