BLACK AEONS - Entering The Shadows
Mehr über Black Aeons
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Silent Watcher Records
- Release:
- 01.11.2024
- Vive La Mort
- Dawn Of A New Time
- Beast Of Steel
- Let Them Bleed
- Relentless Fire
- Ode To Ares
- Wolves Of The Sea
- Into Darkness And Decay
- Shadow Of A Dying Light
- All Life Gone
- Path To Valhalla
Epische Grüße in das Schweden der mittleren 90er.
Sich stilistisch etwas breiter aufzustellen, ist im extremen Sektor äußerst hilfreich, schließlich wimmelt die Szene nur so vor ambitionierten Newcomern, die alle ein Stück vom großen Aufmerksamkeitskuchen abhaben wollen, sich aber zuletzt eher gegenseitig das Wasser abgegraben haben. Denn als wählerischer Zuhörer ist man in der luxuriösen Lage, sich die Rosinen herauszupicken - und das eben zum Nachsehen von jungen Truppen, die auf ihrem Debüt noch keine Berge versetzen konnten. Die Jungs von BLACK AEONS haben daher entschieden, dass ihr pechschwarz gefärbter Sound immer wieder auch von klassischen Death-Metal-Arrangements flankiert werden und bestenfalls auch Erinnerungen an die skandinavische Szene Anfang und Mitte der 90er aufwerfen soll.
Tatsächlich besitzt "Entering The Shadows" die entsprechenden Vibes, erinnert gelegentlich an die melodischen Noten der letzten DISMEMBER-Scheiben, hat aber auch Elemente von DARK FUNERAL und DISSECTION verinnerlicht, die schließlich in einem HYPOCRISY-typischen Groove an den Mann gebracht werden sollen. Die Grundlagen sind bestens, die Voraussetzungen dank eines rauen, aber doch drückenden Sounds ebenfalls richtig gut, und auch in der Performance hat das Trio aus Otterberg definitiv viele positive Eigenschaften auf der Haben-Seite. Doch leider ziehen die Songs nicht immer mit. Gerade zu Beginn dauert es doch eine Weile, bis man sich auf "Entering The Shadows" zurechtfindet, weil es gelegentlich an der letzten Konsequenz hapert. Nummern wie 'Dawn Of A New Time' und das schleppende 'Beast Of Steel' beispielsweise, könnten ein bisschen mehr Biss vertragen, gerne aber auch in den melodischen Parts den Übergang zur Hymne vollenden. Allerdings bleibt es hier meist beim Konjunktiv, weil die notwendige Überzeugungskraft noch nicht ausreichend gegeben ist. Glücklicherweise bekommt BLACK AEONS dies immer besser in den Griff, steigert in 'Ode To Ares' den Aggressionslevel auf sehr angenehme Art und Weise und produziert mit 'Into Darkness And Decay' und 'Wolves Of The Sea' auch endlich diejenigen Hymnen, die anfangs nur angedeutet, nun aber auch vollendet werden.
Folglich ist "Entering The Shadows" nicht nur eine Platte, die stetig wächst, sondern eine, die auch auf der Zielstrecke noch einmal gehörig zulegt und die noch nicht ganz so ausgegorenen Anfangsmomente weitestgehend zu kaschieren weiß. Mit 'Shadow Of A Dying Light' kratzt man sogar kurzzeitig am DISSECTION-Niveau und untermauert die größeren Ambitionen, die das Trio definitiv mitbringt. "Entering The Shadows" entpuppt sich schließlich als richtig anständiger Erstling, der zwar ein wenig benötigt, bis er endlich in Fahrt kommt, im hinteren Teil aber durchaus einige Perlen versteckt, die man gerne in den Repeat-Modus aufnimmt. Well done!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes