BLACK BOMB A - One Sound Bite To React
Mehr über Black Bomb A
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Tiefdruck-Musik / Universal
- Release:
- 16.03.2007
- Lady, Lazy
- Be Alive
- One Sound Bite To React
- Fatherfuckers
- Never Change
- Beds Are Burning
- Salvation
- Joke
- Be My Guest
- Lock Up
- She Drives Me Crazy
- Let's Roll
Die Franzosen BLACK BOMB A konnten ihr Zweitwerk "Speech Of Freedom" in der Heimat angeblich einige Male an den Mann bringen. Das war und ist sicher schön für sie – auch weil man seinen Kindern und Enkeln später davon berichten kann. Die Frage nach dem Warum sei mit "One Sound Bite To React" im Ohr aber auch gestattet. Nach zwei Runden um den Block, einer Partie "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" und einem "Malen nach Zahlen"-Versuch, der in einem total knuffigen Shetlandpony resultierte, bin ich schließlich bei Lokalpatriotismus als Grund für die akzeptablen Verkaufszahlen gelandet. Nur Lokalpatriotismus.
Wenn das Sextett nicht schon ein paar Jährchen dabei wäre, könnte man vermuten, dass es in der kommerziellen Hochzeit des Nu Metal (damals dürfte auch der Hidden-Track-Quatsch letztmalig keine Übelkeit hervorgerufen haben) eingefroren worden wäre, um im Jahr 2007 wieder aus der Kühlkammer zu eiern und ein Revival einzuläuten, das abgesehen von Fred Durst keiner braucht. Die Jungs heizen von einem Klischee zum nächsten und haben überhaupt nichts vorzuweisen, was irgendwie von Belang, nicht schon von zig anderen Bands vorexerziert oder heutzutage auch nur im Ansatz Aufsehen erregend wäre. Moment, ein paar Sachen erregen doch Aufsehen. Leider. Zum einen ist da Sänger Poun, der bei seinen quäkenden Schreibemühungen sehr amüsant klingt (WALLS OF JERICHOs Candace Kucsulain würde den Typen selbst mit gerissenen Stimmbändern locker durch die nächste Wand keifen) und in den Clean-Passagen wie EXILIAs Masha (!), was ebenfalls für Heiterkeit sorgt. Darüber hinaus fällt noch der schlechteste Song der Platte, das MIDNIGHT OIL-Cover 'Beds Are Burning', äußerst unangenehm auf. Fairerweise muss ich zugeben, dass ich mir auch das Original nur dann reintäte, wenn mir die Aktion vergütet werden würde, aber die überflüssige und völlig ideenlose BLACK BOMB A-Version ist tatsächlich noch grausiger. Aber Glückwunsch dafür, denn so konnte man der Vorlage doch noch Neues abgewinnen.
Das eigene Material klebt schließlich zwischen Langeweile, Langeweile und Langeweile und nicht zwischen Metal und Hardcore, wie es die Combo gerne hätte. Phasenweise wird's auch mal uninteressant. Die penetrant einfallslosen Grooves kann man wirklich nicht mehr mitspringen, ohne sich zu schämen, und das Gitarrengeschrubbe ist schön gesichtslos (die Riffs von 'Lady, Lazy', 'One Sound Bite To React', 'Salvation' oder 'Lock Up' wurden schon in drei Millionen Songs gebastelt, was eigentlich ausreicht).
Wenn jetzt überhaupt noch jemand mitlesen würde, könnte ich erwähnen, dass Arno, der zweite Brüllwürfel, mit seinem an GOREFESTs Jan-Chris de Koeijer erinnernden Organ konkurrenzfähig ist, die Modern-Rock-Refrains von 'Be Alive' und 'Never Change' in Ordnung gehen, die Metalcore-Beatdowns in 'Joke' zeigen, dass die Burschen Kontakt zur Außenwelt haben, und die Produktion knallt. Ist aber zu viel Konjunktiv. Ende.
Anspieltipps reiche ich demnächst nach ...
- Redakteur:
- Oliver Schneider