BLACK COUNTRY COMMUNION - Black Country
Mehr über Black Country Communion
- Genre:
- 70s Rock / Retro
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Mascot / Rough Trade
- Release:
- 17.09.2010
- Black Country
- One Last Soul
- The Great Divide
- Down Again
- Beggarman
- Song Of Yesterday
- No Time
- Medusa
- The Revolution In Me
- Stand (At The Burning Tree)
- Sista Jane
- Too Late For The Sun
Eine "Supergroup" wird ihrer Bezeichnung mehr als nur gerecht und liefert das Classic-Rock-Album des Jahres ab.
Ach ja, wie oft hat man bei bestimmten Band-Konstellationen von einer neuen "Super-Band" gesprochen und der anberaumten Veröffentlichung dann schon gierig entgegengefiebert. Was dann dabei raus kam, musste man meistens dann unter Durchschnitt verbuchen. Nun hat die nächste Band die Chance zu beweisen, daß sie die vorab geschickten Lorbeeren auch zurecht bekommen hat. Die laut Presse nächste Supergroup hört auf den Namen BLACK COUNTRY COMMUNION und besteht aus Basser und Sänger Glenn Hughes (DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, TRAPEZE), Gitarrist Joe Bonamassa, Schlagzeuger Jason Bonham (FOREIGNER, LED ZEPPELIN) und Keyboarder Derek Sherinian (DREAM THEATER, ALICE COOPER, PLANET X). Um es gleich vorweg zu nehmen: hier ist absolutes Fachpersonal am Start und das daraus entstandene Produkt "Black Country" ist der Oberhammer des Jahres in Sachen Classic- und 70s-Rock.
Eingeleitet wird der erste Song des Albums und gleichzeitiger Titeltrack mit einem fetten Basslauf, gefolgt von einer überdrehenden Gitarre mit einem fast schon jazzigen Touch. Glenn beweist schon gleich zu Anfang, dass er zurecht den Namen !The Voice Of Rock! trägt und gleichzeitig gibt es schon zu Beginn offene Münder, denn auch was Joe für ein Soli spielt, ist überirdisch – Achtung, wir sind erst beim ersten Song. Es folgt das vorab schon bekannte und straight melodische 'One Last Soul' mit eingängigem Refrain und daraus resultierendem Ohrwurm-Charakter. Ein wunderschön ruhiges wie auch groovig rockendes Gemisch bietet uns 'The Great Divide'. Auch hier verausgabt sich Glenn völlig, Derek haut ordentlich in die Tasten und das zum Ende hin fast schon melancholische Soli kann wunderbarerer nicht dargeboten werden. Klar ist ja wohl auch, dass man solch genialen Musikern nicht auf den Blues verzichten kann und 'Down Again' bietet uns diesen in Vollendung. Der Chorus klingt hier vielleicht etwas zu kitschig aber musikalisch ist auch dies eine Lehrstunde in Sachen Classic Rock. Wer bis hierher immer noch nicht Blut geleckt hat, wird dies spätestens mit 'Song Of Yesterday' tun, denn dies könnte die beste Rock-Nummer des Jahres sein. Ich erwähne nur mal 'Kashmir' von den Göttern LED ZEPPELIN und dies ist nicht übertrieben. Mein Gott, was ist das für ein Soli, diese warmen Streicher im Hintergrund und die Vocals von Joe und Glenn in Wechsel. Denkt man, nach dem Soli kehrt wieder Ruhe ein, so wird ab dort erst richtig gerockt – unglaublich. Mit 'Medusa' wird noch der TRAPEZE-Klassiker schlechthin neu eingespielt, dass coole 'Stand (At The Burning Tree)', dass straight rockende 'Sista Jane' (schöner Ohrwurm-Rocker) und ein vielleicht etwas zu lang geratenes 'Too Late For The Sun' beschließen ein bombastisches Album, welches jeden Fan guter Rockmusik vom Hocker hauen dürfte.
Hier haben sich vier Musiker quasi gesucht und gefunden und ich hoffe, es wird eine ausgiebige Tournee folgen, wobei ich alle Hoffnungen darin setze, dass dies nicht nur eine einmalige ist und wir in naher Zukunft zumindest noch ein Nachfolgewerk in den Händen halten dürfen – drückt die Daumen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Thomas Schmahl