BLACK COUNTRY COMMUNION - V
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/24
Mehr über Black Country Communion
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mascot
- Release:
- 14.06.2024
- Enlighten
- Stay Free
- Red Sun
- Restless
- Letting Go
- Skyway
- You're Not Alone
- Love And Faith
- Too Far Gone
- The Open Road
Manchmal ist "Classic Rock" doch keine Phrase.
Die transatlantische Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION mit den Briten Glenn Hughes (v, b) und Jason Bonham (d) sowie den Amerikanern Joe Bonamassa (g, v) und Derek Sherinian (k) entstand vor etwa 15 Jahren und ist nun nach einer Pause wieder aktiv. Dem Nummerieren noch nie abgeneigt, heißt ihr neues, mittlerweile fünftes Studioalbum "V".
Beim Anhören wird schnell klar, dass man hier keine progressiven ungewöhnlichen Songstrukturen zu erwarten braucht. Die geballte Ladung Erfahrung des Vierers äußert sich darin, seine Lieder einfach durch gute Melodien, Arrangements, der Könnerschaft der Musiker an ihren Instrumenten und nicht zuletzt durch Glenn Hughes' kraftvolle und ausdrucksstarke Stimme wirken zu lassen. Die Band fußt auf einem soliden Rockfundament, das hin und wieder etwas DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN durchscheinen lässt. Als symptomatisch für das Album kann man 'Skyway' betrachten. Das dramatische Intro lässt etwas Außergewöhnliches erwarten, dennoch entpuppt sich das Stück als gewöhnlicher Rocksong, bei dem allerdings von den Gitarrenriffs über den lässigen Rhythmus bis zum eingängigen Refrain alles stimmt. Und wie seit dem selbstbetitelten Debüt hat auch bei "V" die Produktion in den kundigen Händen von Kevin Shirley gelegen.
Schon von Beginn an setzt die Scheibe ihre Stärken in Szene. Joe Bonamassa leitet den Eröffner 'Enlighten', bereits vorab als digitale Single veröffentlicht, mit einem heftigen Gitarrenriff ein, bevor Glenn Hughes den Bass zu seiner charismatischen Stimme rollen lässt und ein markanter Refrain folgt. Der Frontmann prägt 'Stay Free' mit seinem funky Bass, ohne die Hardrock-Basis der Nummer zu verwässern, obendrauf gibt es ein überraschendes Solo. Überhaupt veredelt Joe Bonamassa das Album mit seinen Soli, ohne sich dabei mit schrillen Effekten aufdringlich in den Vordergrund zu spielen. Einer der Höhepunkte der Scheibe dürfte 'Red Sun' sein. Das Stück beginnt als Heavy Rock, setzt mit originellen Riffs Akzente und glänzt mit seinem lässigen, leicht melancholischen Chorus. Es ist beachtlich, wie die Gruppe hier Spannung aufbaut und wieder löst.
Mit 'Restless' folgt ein stimmungsvoller Blues. Die markanten Gitarreneinsätze werden von einer dezenten Orgel begleitet. Und wieder einmal zeigen sich die Klasse des Leadgitarristen Bonamassa sowie die des Sängers Hughes. Der lässige Hardrock von 'Letting Go' überzeugt ebenso wie die Mannschaftsleistung 'You're Not Alone', bei der nicht nur Gitarre und Bass punkten, sondern ebenso Derek Sherinians Orgel und Jason Bonhams Groove. Erst die Stücke im hinteren Drittel scheinen mehr auf Sound und Stimmungen als auf kompakte Songgestaltung zu beruhen, und man mag hier einige Zitate und Reminiszenzen heraushören.
Insgesamt ist BCCs Fünfte ein starkes Rockalbum, an dem sich einiges entdecken lässt und das man dennoch völlig unangestrengt anhören kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser