BLACK CROWES, THE - Amorica. (Deluxe Reissue)
Mehr über Black Crowes, The
- Genre:
- Rock / Blues Rock
- Label:
- American Recordings
- Release:
- 14.11.2025
- Gone
- A Conspiracy
- High Head Blues
- Cursed Diamond
- Nonfiction
- She Gave Good Sunflower
- P.25 London
- Ballad In Urgency
- Wiser Time
- Downtown Money Waster
- Descending
- Chevrolet
- Song Of The Flesh
- Sunday Night Buttermilk Waltz
- Lowdown
- Tied Up And Swallowed
- Evil Eye
- Dirty Hair Halo
- Feathers
- Thunderstorm 6:54
- Title Song
- Bitter, Bitter You
- Paris Song
- Exit (Marie Laveau Sessions)
- Fear Years (Marie Laveau Sessions)
- On That Hallow Night (Marie Laveau Sessions)
- Girl From The Pawnshop (Marie Laveau Sessions)
- Bewildered (Marie Laveau Sessions)
- Nonfiction (Marie Laveau Sessions)
- Thorn's Progress (Marie Laveau Sessions)
- A Conspiracy (Live)
- P.25 London (Live)
- Wiser Time (Live)
- High Head Blues (Live)
Umfassende Deluxe-Edition eines weiterhin großartigen Albums.
Anfang der Neunziger gehörte THE BLACK CROWES zu den großen Shootingstars der amerikanischen Rockszene, denn seit dem Debüt "Shake Your Money Maker" aus dem Jahr 1990 eilten die Robinson-Brüder mit ihren Mitstreitern von einem Erfolg zum nächsten. 1993 und 1994 kam die kreative Energie allerdings ins Stolpern, denn das eigentlich geplante Album "Tall" wurde großteils in den Archiven versenkt, bevor es überhaupt veröffentlicht werden konnte. Stattdessen nahm man sich die besten Songs der Sessions und begab sich erneut ins Studio, um mit "Amorica." ein Album aufzunehmen, das nicht nur mit seinem entspannten Mix aus THE ROLLING STONES und LED ZEPPELIN musikalische Schlagzeilen machen sollte. Auch visuell überschritt das Album mit dem Coverbild, das die nur von einem Tanga mit amerkanischer Flagge bedeckte Genitalregion einer Frau zeigt, im prüden Amerika einige Grenzen, sodass schlussendlich ein zensiertes Artwork den Weg in die meisten Läden fand.
Heute blicken wir mit einer Deluxe-Reissue auf dieses durchaus streitbare Album von THE BLACK CROWES zurück und bekommen auf insgesamt drei CDs einen bunten Strauß von Bonusmaterial serviert, das sich sehen lassen kann. Los geht es aber erst einmal mit dem regulären Studioalbum, das von Chris Athens ein unauffälliges Remastering bekommen hat. Der natürliche Charakter der Aufnahmen ist bei der Überarbeitung nicht verloren gegangen und so wirkt "Amorica." auch heute noch wie eine kleine Zeitkapsel, mit der man in die Hochphase der Rockmusik in den späten Siebzigern transportiert wird. Allen voran begeistert mich dabei weiterhin der munter groovende Rocker 'A Conspiracy' ganz besonders, doch auch die Ballade 'Nonficition' oder das cool bluesende 'High Head Blues' haben trotz mittlerweile über 30 Jahren nichts von ihrer Strahlkraft verloren. Fans der Amerikaner werden das aber natürlich bereits wissen, also begeben wir uns direkt an das Bonusmaterial, das ja eigentlich der größte Kaufanreiz für den Silberling sein dürfte.
Und hier zeigt sich dann auch, warum ich eingangs die Geschichte des verlorenen "Tall"-Albums aufgegriffen habe, denn auf der zweiten CD bekommen wir neun Songs dieser Sessions zu hören. Teilweise waren die Tracks dabei bereits auf der Compilation "The Lost Crowes" zu finden, 'Title Song', 'Bitter, Bitter You' und 'Paris Song' sind hier allerdings erstmalig zu hören. Das ausladende Instrumental 'Paris Song' dürfte euch dabei bekannt vorkommen, lieferte es doch bei den späteren "Amorica."-Sessions die Basis für 'Cursed Diamond'. Bei den übrigen Songs ist eher schwer ersichtlich, warum die Plattenfirma damals "Tall" ablehnte und die Band zurück ins Studio schickte, denn Tracks wie 'Tied Up And Swallowed', der langsame Stampfer 'Evil Eye' oder die Ballade 'Thunderstorm 6:54' sind locker auf Augenhöhe mit dem "Amorica."-Material unterwegs. Ja, vielleicht sind die Hits hier nicht ganz so offensichtlich, trotzdem ist das hier eine Bereicherung für jede THE BLACK CROWES-Sammlung.
Bleibt uns noch der dritte Silberling, der aus Songs aus den "The Marie Laveau Sessions" und vier Livesongs besteht, die bei der Radio-Premiere von "Amorica." in London aufgenommen wurden. Gerade die Laveau-Sessions sind dabei besonders interessant, denn hier bekommen wir es mit Tracks zu tun, die zum Zeitpunkt der Aufnahme im Jahr 1992 noch ganz frisch waren und auf Tour von den Robinson-Brüdern während der Soundchecks ausgearbeitet wurden. Das sorgt dafür, dass hier fast schon Live-Feeling aufkommt und beherzt, aber eben auch mit einer guten Portion Ungeschliffenheit und Direktheit musiziert wird, die eine wahre Freude ist. Dazu passen ebenfalls die vier Livesongs, wobei mich hier vor allem eine mitreißende Version von 'A Conspiracy' überzeugt.
Alles in allem ist "Amorica. (Deluxe Reissue)" dann auch eine rundum gelungene Neuauflage mit massig Bonusmaterial, die man sich als Fan oder auch Neueinsteiger im THE BLACK CROWES-Kosmos bedenkenlos in die heimische Sammlung stellen kann. So müssen Deluxe-Editionen umgesetzt werden.
- Redakteur:
- Tobias Dahs


