BLACK CRUCIFIXATION - Faustian Dream
Mehr über Black Crucifixation
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Soulseller Records
- Faustian Dream
- As Black As The Roses (As Weak As My Smile)
- Bible Black Tyrant
- Wrath Without Hate
- Where Will You Hide
- Winterkill
- Scandinavian Melancholy
- Frailest
- Faustian Scream
"Black Metal ist tot, und das schon seit 1993!" Das behaupten zumindest die Mitglieder von BLACK CRUCIFIXATION. Nun, seit diesem Jahr warten die Hörer auch auf ein neues Lebenszeichen dieser finnischen Band, doch es hat tatsächlich sage und schreibe 13 Jahre gedauert, bis nun endlich das schon seit Ewigkeiten geplante neue Werk "Faustian Dream" regulär erscheinen kann.
Warum diese Wartezeit? Ganz einfach; man betrachte einfach noch einmal das eingangs angeführte Statement und berücksichtige die daraus resultierenden Ermüdungserscheinungen innerhalb einer Band, die keine Lust mehr auf die Szene um sie herum hatte. Eine ziemlich arrogante Einstellung, wie ich finde, gerade wenn man mal berücksichtigt, welche Klassiker die Black-Metal-Szene seither noch zu Tage gebracht hat. Fragt sich nur, warum die Band nicht konsequent geblieben ist und für immer einen Schlussstrich gezogen hat. Oder ist Black Metal ähnlich wie sein ärgster Feind wieder auferstanden?
Okay, sparen wir uns die Spekulationen und widmen uns der Musik von "Faustian Dream". BLACK CRUCIFIXATION nennen das hier Gespielte Dark Metal, und das passt tatsächlich auch sehr gut. Zu hören gibt es äußerst düsteres, teils elegisches und langsames Material, das einen immer wieder an die ersten beiden Alben von PARADISE LOST sowie den Großteil des TIAMAT-Backatalogs erinnert. Basierend auf einem epischen Keyboardteppich baut das Trio seinen Soundwall auf und orientiert sich stilistisch erst einmal an nichts und niemandem. Einzelne Anleihen an die Viking-Szene sind ebenso erlaubt wie zweitklassige Shouts im Stile von VENOM und BATHORY, und wenn es hart auf hart kommt, zitieren BLACK CRUCIFIXATION auch mal gerne IRON MAIDEN ('Faustian Scream'). Und wo wir gerade bei den allseits beliebten Vergleichen sind: CELTIC FROST wären in Sachen Riffing auch noch zu nennen, wobei die Finnen ihre Musik ein ganzes Stück tempoärmer darbieten.
Ein recht breit gefächerter, finsterer Mix also, der einen auf "Faustian Dream" erwartet, allerdings auch nicht immer ein sehr angenehmer. Manchmal ist das Material nämlich auch recht schwer erträglich, weil es der Band nur relativ selten gelingt, inmitten der behäbig voranschreitenden Spielzeit echte Akzente zu setzen. Ausreden wie "das Material ist ja auch schon mehr als zehn Jahre alt" mögen ja in gewisser Hinsicht legitim sein, schützen aber nicht davor, dass die oben angeführten Bands schon weitaus schönere Träume gehabt haben als Faust in diesem Beispiel. Das soll die Musik jetzt nicht schlecht machen, denn immerhin haben BLACK CRUCIFIXATION ja immer noch eine reiche Vielfalt an gelungenen düsteren Klängen zu bieten. Doch wenn ich mir noch einmal die genialen Werke von TIAMAT vor Augen (und Ohren) rufe, weiß ich auch ganz genau, dass man die hier geschaffene Atmosphäre noch ein ganzes Stück besser inszenieren kann als auf "Faustian Dream".
Anspieltipps: Bible Black Tyrant, Scandinavian Melancholy
- Redakteur:
- Björn Backes