BLACK CRUCIFIXION - Hope Of Retaliation
Mehr über Black Crucifixion
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Soulseller / Twilight
- Release:
- 27.04.2011
- Retaliation
- Night Birds Sing Your Demise
- Blood Soaked Snow
- Bitten By The Long Frosts Of Life
- Where Will You Hide
- Master Spirit
- Promethean Gift
- Serpent Of Your Holy Garden
- Winterkill
Zwiespältige Angelegenheit, die drei tolle neue Songs bietet, aber auch einen klaren Mangel an Kreativität offenbart.
Mit der Wiederauflage der tollen "Promethean Gift"-EP war mein Interesse an BLACK CRUCIFIXION auf jeden Fall geweckt. Daran konnte auch die zeitgleich mit diesem neuen Album erschienene und völlig überflüssige Resteverwertung nichts ändern. Allerdings drängte sich schon die Frage auf, ob die finnische Band denn in ein kreatives Loch gefallen ist, wenn sie selbst die rumpeligsten Altbänder noch auf die Menschheit loslassen muss.
Daher ist beim ersten Durchlauf von "Hope Of Retaliation" dann auch die Skepsis weit größer als die Erwartungshaltung. Allerdings ist die Band um Frontmann Forn schon mit dem Opener 'Retaliation' in der Lage, die schlimmsten Befürchtungen zu zerstreuen. Das ist wirklich gut gemachter Black Metal mit starkem Ausdruck im Gesang und ausreichend griffigen Riffs. Das folgende Ambient-Zwischenspiel leitet in das ebenfalls wirklich gelungene 'Blood Soaked Snow' über, das sich noch ein gutes Stück melodischer gibt und so einen Querverweis zum zwischenzeitlich von der Band bevorzugten Dark Metal des Vorgängeralbums "Faustian Dream" liefert. Dazu kommt beim ebenfalls gelungenen 'Bitten By The Long Frosts Of Life' ein guter Schuss doomiger Anleihen bei CELTIC FROST, was sich dann auch im Gesang niederschlägt, der recht offenbar dem Herrn Thomas Gabriel Fischer huldigt.
Dann ist jedoch leider schon wieder Schluss mit der Kreativität und der eingangs gehegte Verdacht bestätigt sich zumindest teilweise. Es folgen nämlich fünf im Klangbild an die neuen Songs angepasste Liveaufnahmen bereits bekannter Stücke. So wirkt das Album insgesamt schon schlüssig. Das Vorgehen ist auch nicht gänzlich unsinnig, da einige sehr gute Demostücke hier endlich in qualitativ ansprechenden und oftmals wieder gen CELTIC FROST schielenden Versionen erhältlich gemacht werden. Letztlich kann die Aktion jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Band kreativ nicht in der Lage war die fünf seit der Veröffentlichung von "Faustian Dream" vergangenen Jahre für die Erschaffung eines vollwertigen Albums zu nutzen.
So bleibt im Endeffekt nicht mehr als eine EP mit drei vollwertigen neuen Songs und fünf Bonustracks übrig und es stellt sich die berechtigte Frage, warum die Herren nicht einfach das vorliegende Werk zusammen mit der unsäglichen Compilation auf eine CD gepackt und gemeinsam veröffentlicht haben. Platz wäre genug gewesen, hat die eine Veröffentlichung doch 37 und die andere 38 Minuten Spielzeit. Da die Compilation jedoch schon an anderer Stelle die verdiente Note bekommen hat, soll dies in vorliegende Wertung nicht mit einfließen. Daher gibt es gute achteinhalb Punkte für die drei neuen Songs und den netten Bonuskram, sowie einen Punkt Abzug für das unsinnige Format und den Mangel an Inspiration und Kreativität.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle