BLACK DAHLIA MURDER, THE - Everblack
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2013
Mehr über Black Dahlia Murder, The
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 07.06.2013
- In Hell Is Where She Waits For Me
- Goat Of Departure
- Into The Everblack
- Raped In Hatred By Vines Of Thorn
- Phantom Limb Masturbation
- Control
- Blood Mine
- Every Rope A Noose
- Their Beloved Absentee
- Map Of Scars
In Horrorhausen nichts Neues?
Keine Band spielt die chaotische Variante des modernen Death Metals besser als die Herren von THE BLACK DAHLIA MURDER. Zwar wird die Gruppe (zu Unrecht) immer wieder in die Metalcore-Schublade gesteckt, aber es macht den Anschein, als würde sich ihre Qualität so langsam auch in den traditionellen Kreisen durchsetzen - das "jüngere" Volk hat sie eh schon fest im Griff. Mit "Everblack" ist nun das sechste Album der Horrorgeschichtenerzähler am Start.
Es ist schon erstaunlich, wie eigen ein Sound in der heutigen Zeit doch noch sein kann. Wenn man sofort weiß, wer hier die Trommelfelle provoziert, dann spricht das definitiv für eine Band. Und wenn sie damit dann auch noch begeistern kann, dann umso mehr. Etwas problematisch ist im vorliegenden Fall bloß, dass "Everblack" so unmittelbar an den Vorgänger "Ritual" anschließt, dass man die Unterschiede wirklich mit der Lupe suchen muss. Es könnte sich meinem Empfinden nach sogar um Songs aus exakt der gleichen Schaffensphase handeln. Tut das der Scheibe einen Abbruch? Natürlich nicht.
Stattdessen hat man einfach Bock, mal richtig auszurasten. Entsprechend machen Titel und Klang des Openers 'In Hell Is Where She Waits For Me' umittelbar klar, wo der Beelzebub tief unten in der Erde die Hörner sitzen hat. Hier wird gegrowlt und gekeift, geblastet und geschreddert, was die Zombiehaut hergibt. Immer irgendwie Vollgas, aber nahezu niemals primitiv. 'Goat Of Departure' rast wunderbar voran, wird aber genau passend immer wieder von Breaks aufgelockert: Headbanggarantie. 'Raped In Hatred By Vines Of Thorn' weist eine wunderbare Melodieführung auf und 'Blood Mine', mein Favorit auf "Everblack", kann trotz purer Raserei mit einem starken Refrain aufwarten. Und kurz bevor man denkt, dass THE BLACK DAHLIA MURDER ausschließlich technisch versierte Melodieausflüge unternimmt und gar nicht anders kann, gibt es mit 'Every Rope A Noose' eine stumpfe, direkte Nummer auf die Glocke. So darf das. Nein: So muss das. Die obligatorische Horror-Atmosphäre durchsetzt selbstverständlich alle Songs, so dass es zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel bezüglich der Herkunft dieser Klänge gibt.
"Everblack" ist ein richtig starkes Werk geworden, welches nahtlos an die eigene Diskographie anschließt, wobei hier das unheimlich hohe Niveau von "Ritual" gehalten wird. Eingefleischte Fans von Trevor Strnad und Co. dürfen demnach blind den Einkaufswagen-Button drücken, alle weiteren Anhänger der harten Stile sollten zumindest mal hineinhören. Die Amerikaner liefern hier nämlich mal wieder die höchste Qualität des chaotischen, modernen Schauer-Geprügels.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang