BLACK DAHLIA MURDER, THE - Fool 'Em All
Mehr über Black Dahlia Murder, The
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 23.05.2014
- Dokumentation
- In Hell Is Where She Waits For Me
- Goat Of Departure
- Into The Everblack
- Den Of The Picquerist
- Statutory Ape
- What A Horrible Night To Have A Curse
- Funeral Thirst
- Everything Went Black
- Moonlight Equilibrium
- On Stirring Seas Of Salted Blood
- Necropolis
- Phantom Limb Masturbation
- Every Rope A Noose
- I Will Return
Geschichten vom Dixieklo-Gorilla
Wir schreiben den 20. Februar 2013. Der nichts ahnende Verfasser dieser Zeilen steht in der Essigfabrik in Köln, um sich mit CANNIBAL CORPSE und DEVILDRIVER die volle Breitseite verpassen zu lassen. Mit im Gepäck haben die beiden Abrissbirnen eine Band namens THE BLACK DAHLIA MURDER, von der er bis dato noch nicht gänzlich überzeugt war. Doch welches Schlachtfeld die Jungs im Vorprogramm hinterließen, war aller Ehren wert. Ein Riff-Inferno hier, eine Doublebass-Donnerwalze dort und Frontschreihals Trevor Strnad hatte das Kölner Publikum zu jeder Zeit unter Kontrolle. Es wurde gebangt, gemosht, geknüppelt und darüber gestaunt, mit welcher Energie die Detroiter ihr Set zockten. Nach dieser 3/4 Stunde hat sich THE BLACK DAHLIA MURDER, auch wenn sie fernab von seinen favorisierten Genres prügeln, bei ihm lautstark verewigt.
Mit entsprechender Vorfreude kehren die Amis nun mit ihrer zweiten DVD-Vollbedienung zurück in seine Ohren. Und "Fool 'Em All" enttäuscht zumindest auf dem ersten Silberling auf keinen Fall. Gezeigt wird das ungeschönte Tourleben auf seine wilde, vernebelte und vollkommen bekloppte Art und Weise. THE BLACK DAHLIA MURDER nimmt hier kein Wort vor den Mund, was vor allem die Ex-Musiker zu spüren bekommen. Zudem ein bisschen Fannähe hier, ein wenig Dixieklo-Innenleben dort und sobald irgendwann noch das Gorilla-Kostüm zum Vorschein kommt, ist der Drops eh gelutscht. Wenn man darüber hinaus auf sympathische Art und Weise die letzten Bandjahre Revue passieren lässt, sich gänzlich seinen drei Sinnen (Unsinn, Blödsinn, Irrsinn) hingibt und dies als Zuschauer stets mit einem lachenden, nicht allzu bierernsten Auge betrachtet, machen diese "dokumentarischen" 78 Minuten durchaus Spaß.
Nach dem Spaß kommt der Ernst in Form der zweiten DVD, die mit insgesamt 14 Fausthieben (von der "Warped"-Tour und einigen Europa-Dates) kräftig aus den Boxen drescht. Zwar fehlt mir hier der letzte, finale Kick, den mir der damalige Kölner Gig ohne Frage gab, doch durch einen guten Sound und eine noch bessere Songauswahl ('Goat Of Departure', 'Into The Everblack' und später 'I Will Return' ballern wie die Sau) stehen die Jungs zumindest im Hinblick zur letzten DVD-Veröffentlichung "Majesty" im Soll. Liegt es vielleicht an den fehlenden Licht-Effekten, die bei den Gigs durch das Tageslicht nicht zum Vorschein kommen, oder am wilden Zusammenschnitt mehrerer Shows, die den roten Faden immer wieder in kleine Stücke schneidet, man weiß es nicht. Fest steht jedoch, dass die zweite DVD "lediglich" die Ansprüche erfüllt, jedoch nicht übertrifft.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der 78-minütige Dokumentarfilm das Ruder doch deutlich herumreißt. Sympathisch, chaotisch und völlig plemplem. Wer sich den Jungs also vollkommen hingeben kann, Gefallen an dem durchaus ansehnlichen Digipack mit netten Gimmicks (3-D-Brille und allerlei auf DVD gebanntes Chaos) findet und speziell aufgrund der Live-DVD keine Heldentaten erwartet, sollte hier unbedingt zugreifen. THE BLACK DAHLIA MURDER macht einfach Spaß, ob nun auf Platte, in Köln oder im Tourbus. Überzeugt euch selbst.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp