BLACK DAHLIA MURDER, THE - Servitude
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Black Dahlia Murder, The
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 27.09.2024
- Evening Ephemeral
- Panic Hysteric
- Aftermath
- Cursed Creator
- An Intermission
- Asserting Dominion
- Servitude
- Mammoth's Hand
- Transcosmic Blueprint
- Utopia Black
Rückkehr und Neuanfang.
Zwei Jahre sind nun seit dem tragischen Tod von Sänger Trevor Strnad vergangen. Es war nicht nur ein Schock für die Fans der Band, nein Trevors Tod hat in der gesamten Metalwelt ein großes Loch hinterlassen. Neben der Trauer beschäftigten einen aber auch gleichzeitig zwei Fragen, und zwar, wie es mit THE BLACK DAHLIA MURDER jetzt weitergeht. War es das jetzt wirklich? Oder geht es vielleicht doch weiter? Einige Monate nach diesem tragischen Ereignis verkündete die Band, dass sie sich nicht auflösen werden und es weitergehen wird. Gründungsmitglied und Gitarrist Brian Eschbach, wird künftig den Gesang übernehmen und Ryan Knight, welcher die Band 2016 verlassen hatte, stößt als neuer Gitarrist wieder dazu. Natürlich wird niemand Trevor Strnad ersetzen können, das ist jedem klar. Allerdings waren das aber auch für jeden Fan und Hörer der Band gute Neuigkeiten und man konnte zumindest einmal aufatmen. Soviel zur jüngsten Bandhistorie, beziehungsweise zu den jüngsten Geschehnissen vor der Entstehung dieses Werks.
Dies zu erwähnen ist in meinen Augen nicht ganz unwichtig und dient unter anderem auch dazu zu verstehen, in welcher Phase ihrer Bandhistorie/Schaffensphase sich die Band momentan befindet. Somit versteht man eventuell die eine oder andere Facette des Werkes besser und das ganze lässt sich dadurch auch besser einordnen. Mit "Servitude" serviert uns der Mörder der schwarzen Dahlie Studioalbum Nummer zehn, mit insgesamt zehn neuen Titeln, wovon 'Aftermath' und 'Mammoth's Hand' bereits vorher als Singleauskopplungen gehört werden konnten. Eigentlich sind es neun, da Titel Nummer fünf 'An Intermission' ein sehr kurzes Instrumental oder besser gesagt Zwischenspiel darstellt.
Brian Eschbach macht seinen Job am Mikrofon nicht nur ordentlich, nein er legt hier gesanglich wirklich eine astreine Leistung aufs Parkett, Hut ab! Genauso wie Bandkollege Ryan Knight, der sich wirklich hervorragend integriert und mit Brandon Ellis ein mörderisch gutes Gitarrenduo bildet. Stilistisch insgesamt ein typisches THE BLACK DAHLIA MURDER-Album, man bekommt hier genau das, was man von der Band kennt, gleichzeitig auch genau das, wofür Fans die Band abfeiern: messerscharfes Riffing, düstere Texte, wahnwitzige und schnelle Gitarrensoli, herrlich fiesen Geang der sich zwischen Growling und Screaming bewegt, generell Songs bei denen schön das Gaspedal getreten wird und die auch gut und mit viel Druck und ordentlich Dampf auf dem Kessel produziert sind. Keine Experimente, Geradlinigkeit und die Band-typische Handschrift, doch das alles eben mit einer unheimlichen Energie und Dynamik, was auch das zehnte Werk der Band interessant und unterhaltsam macht. 'Aftermath', 'Mammoth's Hand', der Titeltrack 'Servitude' aber auch 'Transcosmic Blueprint' und 'Utopia Black' sind in meinen Augen echte Highlights. Vor allem die Soli sind einfach genial und mitreißend, besonders das aus 'Transcosmic Blueprint', was beinahe etwas proggiges aufweist.
Trotz der schweren Zeit, welche die Band hinter sich hat, hat THE BLACK DAHLIA MURDER mit "Servitude" ein wirklich gutes Album abgeliefert. Dass die Musiker sich wahrhaftig Mühe gegeben und ins Zeug gelegt haben, merkt man hier durchgehend. Die vielen kleinen Spielereien und Details erschließen sich einem, wie auch auf den Vorgängeralben, nicht immer direkt, man muss sich darauf einlassen und etwas Zeit mitbringen, doch ist das infernalische Feuer einmal entfacht, zieht es einen auch bei Album Nummer zehn wieder in den Bann dieser absolut coolen Band. Selbst wenn man die Fanbrille einmal abnimmt, auch dann ist dieses Album ein energiegeladener und kraftvoller musikalischer Mahlstrom, welcher sich seinen Weg ins Gehör bahnt, einen fesselt und in finstere, altbekannte Welten reißt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Kevin Kleine