BLACK DIAMOND - Mourning For Me
Mehr über Black Diamond
- Genre:
- Gothic Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion / Masterpiece Distribution
- Release:
- 21.05.2008
- The Evil Fall
- Fallen Angel
- Neverending Eclipse
- Geen Woods
- December Winds
- Ascension
- Funeral Of A Suicide
- Lake Of Melancholy
Progressiver Gothic-Metal, der momentan noch nicht viel mit progressiv zu tun hat.
Seit 2004 machen die fünf Italiener gemeinsame Sache und haben mit "Mournig For Me" ihr Debütalbum am Start. Dafür wurden neben einigen neuen Songs einfach ein paar Stücke vom ersten Demo dazugepackt. Das Ganze wird als "Progressive-Power-Gothic" bezeichnet. Wenn das mal nix ist! Aber nach dem ersten Durchlauf (wenn man ihn überhaupt durchgehalten hat), stellt sich die Ernüchterung ein, denn von der Sache her ist das nichts anderes, als stinknormaler Gothic-Metal mit Frontfrau, wie man ihn zur Genüge kennt. Also doch schnell weglegen? Nicht unbedingt, denn hat man die Scheibe ein paar Mal gehört, erschließen sich einem doch diverse Feinheiten und kleine Details.
In den ersten beiden Stücken 'The Evil Fall' und 'Fallen Angel' wird gleich - mal mehr mal weniger - auf der "Beauty and the Beast"-Schiene herumgeritten, was wegen des schlechten männlichen Gesangsparts absolut in die Hose geht. Wenn man nicht singen kann, sollte man es einfach lassen. Jedenfalls könnten beide Songs wunderbar ohne dieses Gekratze auskommen und damit wesentlich besser funktionieren. Musikalisch haut das Quintett gern mal auf die Kacke und holt zum Rundumschlag aus, wie bei 'Neverending Eclipse', was ziemlich bombastisch und mit viel Orchestersound daherkommt und dennoch im Ohr bleibt. Das schnelle und fetzige 'Green Woods' reiht sich da gleich mit ein und der Mann hinter den Drums läuft zur Hochform auf. Gegen Ende wird das Tempo herausgenommen und das kleine Gitarrensolo klingt mal ein wenig progressiv. Mit 'December Winds' ertönt die obligatorische Ballade, die musikalisch gesehen total langweilig ist und einem überhaupt nicht berührt. Sängerin Melissa macht ihren Job da wesentlich besser und die Wechsel zwischen Englisch und Italienisch passen sehr gut. Viel interessanter ist das ruhige 'Ascension', was mit wenig Gesang auskommt und glatt als eine progressive Ballade durchgehen könnte. 'Funeral Of A Suicide' punktet zwar mit einem eingänglichen Refrain, doch der Rest klingt belanglos und verbraucht. Am Ende wird es bei 'Lake Of Melancholy' doch noch progressiv! Na gut, nicht durchgängig, aber dieser Song verdient die selbst gewählte Genrebezeichnung wenigstens. Damit hebt sich die Band noch am Besten von den Kollegen ab und man fragt sich ernsthaft, warum das nicht viel öfters so gemacht worden ist. Gerade die Gitarrenfrikeleien und Breaks sind klasse gelungen. Gut, über die Keyboardklänge kann man streiten, doch von der Sache her passt alles.
Es bedarf noch viel musikalischer Übungen, damit der Fünfer mehr Aufmerksamkeit erfährt. Gute Ansätze sind auszumachen, sie werden nur nicht konsequent genug verfolgt. Es müssen nicht immer die gewohnten Keyboardteppiche und Bombasteinlagen sein, um aufzufallen. Im Gegenteil, da es genügend andere Bands mit dieser Struktur gibt, ist eine bewusste Abgrenzung gar nicht mal so schlecht. Gesanglich sieht es bei Frontfrau Melissa gut aus. Sie verfügt über eine ordentliche Stimme, die nicht nervtötend ist und die verschiedenen Stimmungen gut herüberbringt. Auch die kurze Italienischeinlage passt gut in das Soundbild. Von daher sollten sie sich lieber auf diese Stärken konzentrieren, als dem typischen Genresound hinterher zu rennen, denn damit tun sie sich selbst keinen Gefallen und werden es wohl nie zu größerer Bekanntheit schaffen.
Anspieltipps: 'Neverending Eclipse, Ascension, Lake Of Melancholy
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Swen Reuter