BLACK EUCHARIST - Inn Of The Vaticide
Mehr über Black Eucharist
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Stygian Black Hand
- Release:
- 23.07.2023
- Black Ejaculate
- Deflowering Jerusalem
- Drowned Flock
- Inn Of The Vaticide
- The Soiled Crucifix
- Broken Staff Of The Shepherd
- Ziziphus Paliurus
- A Foul Stench Lingers At Peor
Black Metal - mal nicht skandinavisch!
Die Aussage, dass die feinen Unterschiede innerhalb des Black Metals oft ortsgebunden sind, dürfte wohl keinen mehr überraschen. So klingt der norwegische Stil anders als der finnische oder griechische und die schwedische Variante klingt anders als die amerikanische Art, die schwarze Tonkunst zu inszenieren. BLACK EUCHARIST, ein Trio aus den Staaten, sieht sich hierbei auch klar in der musikalischen Tradition der Vorreiter PROFANATICA, VON und DEMONCY, die sich jeweils schon Ende der 80er oder Anfang der 90er gründeten und somit auch zu den dienstältesten Kapellen der zweiten Welle des Black Metals gehören. Dabei sind die Unterschiede zu beispielsweise den norwegischen Genrekollegen nicht allzu groß, aber dennoch feststellbar, da Bands wie PROFANATICA neben dem lyrischen Fokus auf allerlei Perversion, die sich auch in den Shows zeigte, musikalisch noch stumpfer, brutaler und zumeist weniger melodisch unterwegs sind als die europäischen Vertreter. So wird die naturmystische Seite beispielsweise zumeist komplett weggelassen und durch die Atmosphäre eines höllischen Molochs ersetzt, was auch auf "Inn Of The Vaticide" gelingt, womit man wieder bei der hier zu besprechenden Band angekommen wäre. Nach einem Demo stellt eben jenes Album das Debüt der Amerikaner dar, die sich in den ersten drei Jahren des Bestehens unter dem Namen BLACK EJACULATE formierten und nun seit zwei Jahren unter dem aktuellen Namen bestehen.
Vielen, die sich vom Interesse her im Black und Death Metal herumtreiben und besonders auf neue Releases achten, wird der Name BLACK EUCHARIST schon untergekommen sein, da "Inn Of The Vaticide" tatsächlich digital, auf LP und Kassette schon im Juni veröffentlicht wurde und nun Ende Oktober die CD-Version von Godz Of War Productions nachgeliefert wurde. Diese zusätzliche Auflage hat sich das Album auch redlich verdient, wobei objektiv gesehen stumpfer Black Metal amerikanischer Art, den man seit den 90ern schon hören kann, geboten wird, der jedoch durch eine frische und spannende Aufmachung überzeugen kann, da innerhalb der knapp 40 Minuten auch ein ordentliches Maß an Abwechslung geboten wird. So beginnt 'Black Ejaculate' mit einem stampfenden Intro, bei dem im Hintergrund ein Sample einer Predigt läuft und ein sakrales Ambiente beschwören kann. Die rotzigen Vocals und die wilden Gitarren und Drums tun dann ihr bestes, um das Hörvergnügen in Schwung zu bringen, während diese Aggression auch in den folgenden beiden Tracks nicht verloren geht. Mit dem Titeltrack wird dann auf ausgefeilte Melodien - besonders im zweiten Teil des Songs - gesetzt, die zunächst etwas ungewöhnlich sind, aber dann ziemlich schnell ins Ohr gehen.
Nach einem ziemlich ruhigen Zwischenspiel folgt mit 'Broken Staff Of The Shepherd' der längste Track, der sich als astreine Double-Bass-Walze entpuppt, während 'Ziziphus Paliurus' wieder einen Gang hochschaltet. Der Rausschmeißer 'A Foul Stench Lingers At Peor' überzeugt einmal mehr durch die angesprochenen Melodien und eine ordentliche Portion Aggression.
An "Crux Simplex" der Vorbilder PROFANATICA kommt BLACK EUCHARIST mit dem Debüt nicht heran und auch das anstehende Album von DEMONCY wird womöglich schwer zu überbieten sein, jedoch schafft es das amerikanische Trio, mit seiner Musik nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. "Inn Of The Vaticide" ist ein großartiges Debüt, das alle Fans klassischen amerikanischen Black Metals überzeugen sollte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen