BLACK HORIZON - The Choice
Mehr über Black Horizon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Pervade Music / Gofannon
- Mr. Chrabloonzki
- Bastard
- Time
- Did You See It?
- The Choice
- Silence
- Reagis
- On The Battlefield
- The First Door
- Tower
- Aurora
Durchschnittlicher Heavy Metal mit ordentlichem Absprung, durchwachsener Flugphase und mäßiger Landung.
Hat einer von Euch schon mal etwas von einer Truppe namens BLACK HORIZON aus Frankreich gehört? Nicht? Kein Problem, ging mir genauso. Der Beipackzettel zu "The Choice" kommt leider auch ohne echte Informationen aus und die Biographie auf der angegebenen Homepage gibt's nur auf Französisch. Eingehende Recherchen ergeben dann, dass die Band BLACK HORIZON bereits seit 20 Jahren existiert und es sich bei "The Choice" aber dennoch um ein Debüt-Album handelt. Zudem verdichten sich mit der Zeit die Anhaltspunkte, dass wir es hier mit einem Konzept-Album zu tun haben. So far, so good, so what...?
Eine nähere Inohrenscheinnahme bringt dann schnell die Erkenntnis, dass sich BLACK HORIZON dem traditionellen Heavy Metal verschrieben habe. Dieser Heavy Metal wird streckenweise aufgehübscht mit leicht progressiven Songstrukturen und vielen mehrstimmigen Gesängen. Die gradlinigeren Songs verraten eine gewisse Affinität zu den Eisernen Jungfrauen, während die verschachtelten – oder sollte ich besser sagen sperrigen - Passagen nahe legen, dass BLACK HORIZON mit den frühen Werken von DEPRESSIVE AGE vertraut sind. Bevor ich hier aber falsche Erwartungen wecke, sollte ich gleich hinzufügen, dass auf "The Choice" leider das Meiste im guten Ansatz stecken bleibt.
Einzelne kompositorische Höhepunkte wie das eingängige 'Bastard' oder das dramatische 'Silence' stehen nämlich Seite an Seite mit seltsam verkrampften Nummern wie 'Time' oder 'The First Door', die nach fokussiertem Beginn völlig auseinander laufen, sinnfreie Breaks akkumulieren und am offenbar überhohen Selbstanspruch kläglich scheitern. Womit wir beim Dilemma von BLACK HORIZON wären: Was den Jungs gut von der Hand geht, ist das ultrakonservative Material, das aber auch wieder irgendwie langweilig ist. Versuchen sie es dagegen mit etwas Außergewöhnlichem, geht das Ganze oftmals ins Beinkleid. Löbliche Ausnahme ist das sehr gelungene, französisch gesungene 'Reagis', das gemäßigten SAXON-Metal mit HipHop-lastigen Parts mischt.
Unterm Strich ist "The Choice" ein ganz ordentliches, aber alles andere als berauschendes Album, das unentschlossen und nicht zu Ende gedacht wirkt. Somit bleibt auch nach mehreren Durchläufen kaum etwas im Ohr hängen. Für eine Kaufempfehlung reicht das in Anbetracht des immer noch überfüllten Marktes nicht.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan