BLACK JADE - Helvetica Diabolica
Mehr über Black Jade
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Black Tower Productions
- Anno 1811
- Schneefall
- Hail Domina Helvezia
- Auf alten Pfaden
- Wiedergeburt der Sonne
- Winterwald
- Andacht
- Des Teufels Brücke
- Du kämpfst, du siegst
- Anno 1961
"Alleinunterhalter" sind gerade im Black Metal längst keine Seltenheit mehr, auch BLACK JADE, die einst in konventioneller Besetzung begannen, sind mittlerweile zu einem Solo-Projekt geworden, das einzig und allein das Schaffen eines Musikers namens Naragarth darstellt. Dieser gute Mann scheint besonders stolz auf seine Heimat zu sein und kredenzt uns mit "Helvetica Diabolica" offenbar jene dunkle, genauer gesagt pechschwarze Seite der Eidgenossenschaft, von der man sonst auf dieser Erde kaum etwas mitbekommt. Von daher lässt sich auch seine Eigenbeschreibung "Helvetischer Heiden-Metal" erklären.
Sich mit seiner Kunst Freunde zu machen ist definitiv nicht die Absicht des Herr Naragarth, viel mehr lädt der Künstler auf der Inlay-Card unter anderem erst einmal gleich alle Kritiker dazu ein, "sich entweder die Kugel zu geben, oder ganz einfach die Fresse zu halten".
Nein, mein Guter, ersteres überhaupt nicht und noch nicht einmal zur zweiten Option kann ich mich durchringen! Weshalb sollte ich auch? Etwa, um das Mäntelchen des Schweigens über die musikalische Klasse dieses Albums zu breiten? Um darüber hinweg zu sehen, dass auf "Helvetica Diabolica" nicht mehr als belangloser, keineswegs Emotionen oder gar Eiseskälte hervorrufender Black Metal der primitiven Art und auch mit dem entsprechendem Sound, enthalten ist?
Oder wird auch mit diesem dezenten Hinweis lediglich versucht auf eher plumpe Art und Weise zu provozieren? Das würde jedenfalls gut ins Konzept passen, denn auch das Abdrucken der Texte der schweizerischen Nationalhymne im Booklet weist eindeutig auf diese Intention hin. Im Endeffekt ist das aber völlig egal, denn diese Version von "Heiden-Metal" braucht die Welt mit Sicherheit nicht und selbst in der Eidgenossenschaft werden sich wohl nur ganz wenige Anhänger dafür finden lassen.
Wer sich ein Bild von der höllischen Schweiz machen will, greift nach wie vor zu "Hellvetia" von CRYSTAL BALL, die musikalisch wesentlich essentielleres Material zu bieten haben und zudem auch einen ungleich höheren Unterhaltungswert aufweisen als dieser Herr.
- Redakteur:
- Walter Scheurer