BLACK LAVA - The Savage Winds To Wisdom
Mehr über Black Lava
- Genre:
- Technical Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Seasons Of Mist
- Release:
- 17.07.2024
- Colour Of Death
- Dark Legacy
- Wrapped In Filth
- Unsheathing Nightmares
- Summoning Shadows
- Ironclad Sarcophagus
- Pagan Dust
- Sanguis Lupus
- The Savage Winds To Wisdom
Brutal schwere Kost - im wahrsten Sinne des Wortes!
Es ist immer eine besondere Freude, wenn eine Band sich stilistisch nicht wirklich einsortieren lassen möchte und mit ihrem Material Nischen öffnet, die zwar schon mal angebohrt wurden, aber nie so recht erobert werden konnten. Vor zwei Jahren gelang den Herren von BLACK LAVA dieses seltene Kunststück mit arg sperrigen Songs, aber doch mit einer Brachialität und Entschlossenheit, die im dezent angeproggten Kosmos nicht zwingend alltäglich ist. Mit "The Savage Winds To Wisdom" schicken die Australier nun ihre zweite Platte ins Rennen, finden aber immer noch keinen konsensfähigen Mittelweg, um Teile einer bestimmten Szene anzusprechen.
Zwischen der beklemmenden Dominanz, die eine Truppe wie BEHEMOTH auf ihren letzten Releases ausgestrahlt hat, vereinzelten Post-Hardcore-Attackane, einem Djent-tauglichen Grundfundament und bedrohlichem, bösartigem Death Metal finden die Musiker von Down Under eigentlich immer einen recht schwer greifbaren Kompromiss. Dieser erfordert eine Menge Durchhaltevermögen und Geduld, wartet letzten Endes aber dann doch mit einer extrem interessanten Herausforderung auf, von der man sich schwerer lösen kann, als man nach den ersten Takten vermutet hätte.
"The Savage Winds To Wisdom" ist dabei tatsächlich ein Post-Metal-taugliches Breitbandformat, das trotz seiner widersprüchlichen Arrangements schnell das Interesse weckt. Die Riffs sind mächtig, die verschrobenen Breaks sorgen immer wieder für erneute Aufregung und das Gewitter im Rhythmusbereich sollte sogar Instrumental-Nerds aufschrecken. Wenn es dann zu den sphärischen Zutaten kommt, die in den neun frischen Stücken offenbart werden, dürften Liebhaber von MASTODON ebenfalls auf den Geschmack kommen, weil die Australier genau von jener Coleur sind wie die ungleich erfolgreicheren Amis. Die Intensität wächst folglich mit jedem Song, schließlich aber auch mit jeder weiteren Rotation. Die manchmal mechanisch wirkenden Gitarren sollten auch die Industrial-Gemeinde abholen, und wenn es am Ende des Tages einen Kompromiss zwischen MINISTRY und den oben erwähnten Polen um Mastermind Nergal geben sollte, hat BLACK LAVA ihn hier gefunden.
Einzig und allein die Vocals sind Geschmackssache, weil die Frontstimme ein wenig limitiert ist. Aber daran wird man sich spätestens dann nicht mehr stören, wenn dieser beklemmende Vortrag mit seinem hypnotischen Riffing auf andere Weise die Ohrmuscheln erobert hat. "The Savage Winds To Wisdom" ist ein sperriger Brecher - aber einer jener Sorte, den zu erkunden es in jeglicher Hinsicht lohnt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes