BLACK MAJESTY - Silent Company
Mehr über Black Majesty
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Limb Music / SPV
- Release:
- 27.06.2005
- Dragon Reborn
- Silent Company
- Six Ribbons
- Firestorm
- New Horizons
- Darkened Room
- Visionary
- Never Surrender
- A Better Way To Die
Vor knapp zwei Jahren erfreuten uns die fünf Jungs von Down Under mit ihrem gelungenen Erstwerk "Sands Of Time". Die gesamte Metalpresse jubelte und stellte hochkarätige Vergleiche zu QUEENSRYCHE, FATES WARNING und LETHAL in den Raum. Allerorten sprach man von einem der hoffnungsvollsten Newcomer im Bereich Power Metal.
Nun liegt uns der Nachfolger vor und ich war gespannt, ob die Band um Ausnahmesänger John 'Gio' Cavaliere mit dem hohem Erwartungsdruck umgehen kann und ein ebenbürtiges Album einspielen würde.
Gleich der Opener 'Dragon Reborn' macht klar, dass BLACK MAJESTY nichts verlernt haben. Immer noch dominieren flotte Rhythmen, treibende Gitarren und hymnenhafte Gesangsmelodien. Allerdings klingt die Chose irgendwie etwas glatt gebügelt im direkten Vergleich zum Vorgänger. Aber dazu später mehr. Wusste mich 'Fall Of The Reich' - das Gegenstück von "Sands Of Time" - damals sofort zu begeistern, verweile ich dieses Mal eher in abwartender Haltung. Die Nummer will nicht sofort zünden. Da fehlt der letzte Kick. Das soll sich leider auch mit 'Silent Company' nicht ändern. Klar, die Songs gehen gut ins Ohr, wollen dort aber nicht hängen bleiben. Da fehlt mir – trotz Doublebass – etwas Biss. Aber das soll sich noch ändern. Eingeleitet vom verträumten 'Six Ribbons' (australisches Traditional), welches gelungen eine völlig neue Facette der Band offenbart, feuern BLACK MAJESTY mit 'Firestorm' im Anschluss einen absolut gigantischen Nackenbrecher hinterher. Geht doch! Hier klingt die Truppe auch wieder frisch und energisch. Und auch das etwas gebremstere 'New Horizons' produziert schöne Schübe. Vor allem der Gesang ist absolut grandios. 'Gio' schaltet endlich auf aggressivere und leicht rauchige Tonlagen um und kommt teils wieder in Dickinson-Gefilde. Da nun mit 'Darkened Room' die nächste Überraschung ansteht, möchte ich noch kurz auf das herrliche 'Six Ribbbons' eingehen. Diese JOHN ENGLISH-Coverversion besticht – genau wie 'Darkenend Room' – mit melancholischen Untertönen und bietet so einen gelungenen Kontrast zum sonst eher fröhlichen Programm der Kapelle. Und genau damit geht es dann auch weiter: 'Visionary' und 'Never Surrender' servieren wieder den gewohnten melodischen Power Metal, für den BLACK MAJESTY bislang bekannt waren. Das absolute Highlight haben sich die Jungs aber, gerissen wie sie sind, bis zum Ende aufbewahrt. Das siebenminütige 'A Better Way To Die' erfreut mit gekonnten Spannungsbögen, Dramatik und mitreißender Rhythmik.
So gelingt es der Truppe, durch geschicktes Anordnen der Songs keine Langeweile aufkommen zu lassen und dem Hörer Abwechslungsreichtum zu bieten.
Kommen wir aber noch mal zum oben erwähnten Soundgewand von "Silent Company" zurück. Ohne Frage ist die Scheibe amtlich produziert, aber durch den Einsatz von füllenden Keys im Hintergrund klingt sie mir an einige Ecken etwas zu zahnlos. Da wäre weniger halt mehr gewesen, denn die Songs an sich sind energisch, frisch und erstklassig eingespielt. Und gerade bei dieser Art von Musik, mit viel Melodie und Chören, ist für mich das Überschreiten der Grenze ins Jodelterritorium immer gefährlich. Noch ist dieser Schritt zum Glück nicht getan, aber es gibt eine Tendenz. Sicher, es gibt auch dafür endlos viele Käufer, aber halt auch endlos viele Bands. Bisher stehen BLACK MAJESTY noch relativ unangefochten allein auf weiter Flur mit ihrer Mixtur aus HELLOWEEN und FATES WARNING, aber das soll bitte auch so bleiben!
Anspieltipps: Six Ribbons, Darkened Room, A Better Way To Die
- Redakteur:
- Holger Andrae