BLACK MOUNTAIN PROPHET - Tales From The South
Mehr über Black Mountain Prophet
- Genre:
- Blues Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Grooveyard Records
- Release:
- 22.07.2016
- Feel Good Mama
- Lay That Bottle Down
- Whiskey Don't Make Me Cry
- Milk Skin Woman
- Bad Women
- Brandy
- Front Porch Company
- where's My Woman
- My Baby Don't Love Me
- Alone In The World
- Mercy
Southern Rock zwischen Tradition, Klischee und Belanglosigkeit.
"Southern Rock aus dem Süden", das ist doch mal ein Wahlspruch. Genau mit diesem preisen sich die Amerikaner BLACK MOUNTAIN PROPHET in ihrer eigenen Biografie selbst an und haben damit auch durchaus recht, immerhin stammen die beiden Köpfe hinter dem Projekt aus den Bundesstaaten Tennesse und Kentucky. Gemeint sind Jarrod Englan und Bob Watkins, die gemeinsam vor gut drei Jahren ihre eigene bluesige Südstaatenrock-Truppe ins Leben riefen und sich mit dem Debüt "Notorious Sinner" im gleichen Jahr bereits einen Ruf innerhalb der Szene erarbeitet konnten. Nun steht mit dem treffend betitelten "Tales From The South" die zweite Platte des Quartetts in den Startlöchern, die dem Hörer insgesamt elf neue Geschichten aus der Dixieland-Region präsentiert.
Musikalisch und textlich bedient der Vierer dabei jegliches Klischee, das jemals mit Blues und davon inspirierter Rockmusik in Verbindung gebracht wurde. So besingt Englan den guten alten Whiskey ('Lay That Bottle Down', 'Whiskey Don't Make My Cry') und natürlich das unvermeindliche Thema Frauen ('Bad Women', 'Where's My Woman'), während der Rest der Band das Ganze mit einem entspannten Back-Beat unterlegt. Natürlich darf auch die Slide-Gitarre nicht fehlen, die als Trademark spätestens seit den Auftritten des legendären Gitarristen Elmore James untrennbar mit dem Genre verbunden ist. So vertraut die einzelnen Aspekte der Musik sind, so vertraut klingt auch das gesamte Material auf "Tales From The South", das sich irgendwo zwischen ZZ TOP, den frühen ROLLING STONES und solchen Legenden wie BUDDY GUY und B.B KING bewegt.
Technisch liefern die Amerikaner dabei eine blitzsaubere Performance ab, wobei sich naturgemäß bei den ausladenden Gitarren-Soli natürlich Englan und Watkins an den Sechsaitern am besten in Szene setzen können. Gepaart wird das ganze mit solidem Songwriting, womit die Scheibe insgesamt zu einem perfekten Beispiel für das Prinzip "Easy Listening" geworden ist. Feine Musik eben, die man gut und gerne nebenher konsumieren kann und die im besten Fall auch noch zum rhythmischen Mitwippen und entspanntem Grooven einlädt. Doch dieses leichte Hörvergnügen gerät gleichzeitig auch zur Achillesverse des Silberlings, denn so angenehm das ganze Erlebnis auch für den Hörer ausfällt, so schnell ist es auch wieder aus dem Gedächtnis des selbigen verschwunden. Hier fehlen einfach die Ecken und Kanten, sowie diese ganz besonderen und magischen Momente, die Klassiker wie etwa "Thrill Is Gone", "La Grange" oder auch "Sharped Dressed Man" zu unsterblichen Klassikern des Bluesrocks gemacht haben.
Somit fällt auch das Fazit zu "Tales From The South" sehr zwiegespalten aus. Auf der einen Seite haben wir es hier mit einer Band zu tun, die ihr Handwerk perfekt versteht und auch die Traditionen des Blues perfekt verkörpert. Trotzdem hinterlässt die Scheibe keinen wirklich bleibenden Eindruck und setzt vielleicht oftmals etwas zu sehr auf das leichte Hörvergnügen. Damit werden die Jungs aus dem amerikanischen Süden mit Sicherheit nirgendwo anecken, manchmal braucht es aber genau das, um beim Hörer einen Nerv zu treffen und sich im Gedächtnis festzusetzen. Das schafft der Vierer auf seinem aktuellen Album allerdings nicht und verschwendet damit das durchaus vorhandene musikalische Potential der Beteiligten. Schade!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs