BLACK PHANTOM - Horror Paradise
Mehr über Black Phantom
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Punishment 18 Records
- Release:
- 29.03.2024
- Sammy The Elf
- Come Hike With Me
- War Of Tanks
- The Headsman
- A Nightmare
- I Got The Callback
- Listen To The Voice
- Beast On The Loose
- The Armour Of God
- J For Jenny
Eine Verneigung vor einem gewissen Bruce D.
Fluch oder Segen - oder nichts von beidem? BLACK PHANTOM-Frontmann Manuel Malini und einen gewissen Bruce Dickinson könnte man sicherlich schon mal öfter verwechseln, und das nicht weil der Sänger der italienischen Heavy-Metal-Combo einen Pilotenschein besitzt oder ähnlich markante Gesichtszüge hat wie der ungleich populärere IRON MAIDEN-Barde. Schlicht und ergreifend deswegen, weil das Timbre in der hohen Stimme des Südeuropäers dem des britischen Kollegen nicht unähnlich ist und er somit auch Teile des Materials seiner Band in eine Richtung lenkt, die an die früheren Soloalben ("The Mandrake Project" ist hier mal ausgenommen) des Großmeisters erinnern. Alleine das ist eigentlich schon eine Art Ritterschlag, auf den sich BLACK PHANTOM gerne auch etwas einbilden darf!
Auf dem dritten Album kann die Band jedoch nicht alle Steilvorlagen verwerten, die von dieser Parallele ausgehen. Zwar scheint die Truppe nach wie vor sehr stark in den Ausläufern der NWoBHM verwurzelt, pusht ihr Material aber auch mit den progressiven Nuancen des US Metals, der vor allem in der zweiten Hälfte von "Horror Paradise" eine zunehmend dominantere Rolle einnimmt und so mancher konsequenten Hookline leider einbisschen im Wege herumsteht. Nachdem Kompositionen wie 'Sammy The Elf' und vor allem 'Come Hike With Me' jeden "Accident Of Birth"-Liebhaber aus den Socken hauen dürften und das bärenstarke 'The Headsman' auch die "The Chemical Wedding"-Gemeinde begeistern dürfte, muss die neue Platte in 'A Nightmare' und im groovigen 'I Got THe Callback' ein wenig zurückstecken, weil die Italiener hier kurzerhand von der ansonsten straighten Linie abweichen. Mit dem leicht verspielten 'Listen To The Voice' und dem epischen 'J For Jenny' können die Musiker die Ernte auf der Zielgeraden aber wieder souverän einfahren, lassen die omnipräsenten Dickinson-Gitarren wieder übermächtig aufleben, achten aber tunlichst darauf, niemals in den Verdacht eines Plagiats zu geraten - und das ist schließlich auch die wichtigste Qualität, die auf "Horror Paradise" zur Schau gestellt wird.
Die Zielgruppe ist also klar beschrieben, die Fähigkeiten von BLACK PHANTOM sind ebenfalls deutlich umrissen, und sollte das Mysterium einer dritten Veröffentlichung immer noch über den weiteren Werdegang entscheiden, ist die Band auf dem besten Wege, sich nicht nur in der landeseigenen Szene einen Namen zu machen. "Horror Paradise" ist definitiv eine Bereicherung!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes