BLACK REIGN - Sovereign
Mehr über Black Reign
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Battlegod Productions / Twilight
- Release:
- 24.10.2008
- Eye Of The Storm
- The King Of Demons
- Sacrifice Of Gods
- Sovereign
- Viking
- The 3rd Antichrist
- Edge Of The Universe
- Demise
- The Madness
- Succubus
- The Summonance / The Occultance
<p>Eher durchwachsener Heavy Metal mit Thrash als dezentem Beiwerk, gesangstechnisch jedoch neben der Spur.</p>
Anno 2008 ist Thrash Metal wieder voll im Saft, die alten Helden haben allesamt großartige Alben am Start und auch unzählige junge Formationen wissen mit hochwertigem Material zu imponieren. Man braucht aber wohl kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass uns in Bälde wohl ebenso viele nicht ganz so talentierte Truppen mit Veröffentlichungen die Ehre erweisen werden. Außerdem dürfte auch das Thema "Etikettenschwindel" demnächst wieder eines werden, lassen wir also uns überraschen, was uns unter dem Begriff Thrash Metal so alles angepriesen werden wird.
Ein Beispiel für leider eher nur durchwachsenen Heavy Metal mit Thrash als dezentem, aber zumindest schmuckem Beiwerk haben auch die Australier BLACK REIGN anzubieten. Ihr aktuelles Album, das zweite Langeisen in der bereits 15-jährigen Karriere der Band, die offenbar ein dezentes SPINAL TAP-Problem hat, führt man sich die Unzahl an Drummer vor Augen, die bereits in deren Diensten gestanden haben, wird uns zwar als Thrash Metal untergejubelt, kann jedoch nur sporadisch mit solchem aufwarten.
Darin liegt zwar nicht das Problem von "Sovereign" und es ist auch nicht so, dass die Burschen ihre Musik generell schlecht vortragen würden oder die Songs ausschließlich schwach ausgefallen wären, dass man nicht zumindest einige positive Aspekte finden würde können. Es ist die Mischung, die es ausmacht, dass "Sovereign" höchst durchschnittlich rüberkommt und zudem ist es in erster Linie der Gesang, an dem es auf diesem Album ganz ordentlich krankt.
Michael Demov, so der Name des Sängers, scheint zwar auf Abwechslung bei seinem Vortrag erpicht zu sein und schafft es in den tieferen Regionen seiner Stimmlage auch zu überzeugen, wenn er jedoch versucht klar zu singen und Melodien in die Songs einzuflechten, geht die Sache ordentlich in die Hose. Immer wieder ertappe ich mich deshalb im Laufe der Spielzeit dabei, ein markiges "Grunz, Michl, Grunz!" in Richtung Anlage zu rufen, doch der Kerl will mich nicht erhören. Zum Glück ist sein Beitrag auf "Souvereign" aber ohnehin nur ein relativ geringer, denn seine Mitstreiter wissen in amtlicher Dosis für Instrumentalpassagen zu sorgen, in denen sie ihr Können unter Beweis zu stellen versuchen. Auch das gelingt zwar nur bedingt, denn mitunter kommen jene Passagen ungemein langatmig daher, dass man sich ein jähes Ende herbeisehnt.
Der – leider nur geringe Anteil – Thrash Metal an sich kommt ganz gut aus den Boxen, zumal Michael hier auch mit herberem Gesang auffällt und schlichtweg die bessere Figur abgibt. Weiters gibt es vor allem spieltechnisch gesehen Licht auf diesem Album, wobei vor allem die Gitarren von Blaze Bucannan und Michael immer wieder sehr harmonisch und wohlklingend aus den Boxen kommen und dabei an Größen wie IRON MAIDEN denken lassen, doch irgendwie hat man den Jungs vergessen zu verhökern, dass die Essenz von Songs dennoch etwas Anderes ist.
Auch wenn es die Band schon lange Jahre gibt und BLACK REIGN offenbar in der Heimat über einen guten Namen verfügen, besteht dringend Handlungsbedarf, will man auch international mithalten können. Da helfen auch die mitunter sehr feinen Soli nicht viel weiter, auch wenn diese ein klein wenig in Richtung hardrockender Größen der Vergangenheit klingen und weiter für Abwechslung zu sorgen im Stande sind.
Im Endeffekt sind die Highlights von "Sovereign" verdammt schnell gefunden. Das instrumentale 12 Minuten-Epos 'Edge Of The Universe' weiß durch Vielschichtigkeit zu imponieren, weiters seien der ebenfalls überdurchschnittlich lange, von Progresseive Metal bis hin zum Thrash reichende Titeltrack und das ebenso die neun Minuten überschreitende dezent bombastische Finale 'The Summonance / The Occultance' erwähnt, die für mich die weiteren Höhepunkte dieser Scheibe darstellen, zumal sich hier die Instrumentalfraktion als wirklich kompetent präsentieren kann, selbst wenn in den beiden letztgenannten Nummern Michael am Mikro abermals für die Schatten sorgt.
Anspieltipps: Sovereign, Edge Of The Universe, The Summonance / The Occultance
- Redakteur:
- Walter Scheurer