BLACK RIVER - Black'N'Roll
Mehr über Black River
- Genre:
- Wannabe Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Indie Distribution As (Soulfood Music)
- Release:
- 26.02.2010
- Barf Bag
- Isabel
- Lucky In Hell
- Black 'N' Roll
- Breaking The Wall
- Jumping Queenny Flash
- Too Far Away
- Loaded Weapon
- Worphine
- Like A Bitch
- Young 'N' Drunk
Diese Heavy-Rock-Songs sind launige Partystarter für zwischendurch.
Hardrock mit gehörigem Rockfeeling und ungehöriger Räudigkeit bietet die Band BLACK RIVER, die mit Bassquäler Orion (BEHEMOTH, VESANIA) und Fellverdrescher Daray (DIMMU BORGIR, VESANIA) als Rhythmusgruppe, dem Gitarren-Doppel Art (SOULBURNERS) und Kay (ehemals NEOLITHIC) sowie Röhre Taff (ROOTWATER) an der Mikrofonfront nicht aus erst gestern geborenen Gestalten besteht.
Die Songs ihres zweiten Albums "Black'n'roll" drücken, preschen, rempeln (und derlei Verben mehr) alle direkt und eingängig aus den Boxen, was die Scheibe nicht gerade abwechslungsreich, wohl aber unterhaltsam macht.
Die Produktion ist auch recht lärmig geraten, bleibt dabei aber - BEHEMOTHs Malta an den Reglern sei es gedankt - knackig; klingt eben so, wie man es von derbem Garagenrock mittlerweile erwartet.
Highlights des Drehers sind aus meiner Sicht der mächtig schiebende Groover 'Lucky In Hell' mit seinen breiten Bratgitarren und dem klatschenden Rhythmus dazu. Weiterhin der abermals groovige Midtempostampfer 'Breaking The Wall', aber auch die hymnenhaft durch die Botanik bollernde 'Loaded Weapon', sowie das irgendwo zwischen BLACK OAK ARKANSAS und AUDREY HORNE angesiedelte 'Like A Bitch'. Doch laufen mir die Songs eigentlich alle ganz gut rein. 'Morphine' klingt stellenweise gar so, als hätten die Typen Dave Wyndorf auf Besuch im Studio gehabt und dabei gemeinsam einen gequarzt. Zudem ist mit 'Jumping Queenny Flash' auf der Platte eine wirklich gelungene Verwurstung des ähnlich betitelten THE ROLLING STONES-Hits vertreten, welche eingangs auch noch ein SEX PISTOLS-Zitat bereithält.
Klar, das ist alles altbewährte Hausmannskost, gutenteils sogar wieder aufgewärmte, aber eben auch reichhaltige und gerade lang genug durchgezogene mit lecker Soße dazu. Das Zeug, das sich Songs nennt, schwimmt geradezu in Heaviness, ist aber kross genug durchgerockt, um nicht darin zu ersaufen. Der BLACK RIVER ist außerdem viel zu sehr in Bewegung, um abgestanden oder schal schmecken zu können. Man merkt zu jeder Minute, dass da Musiker am Werke waren, die tatsächlich darin aufgegangen sind, sich einmal außerhalb des stilistischen Rahmens ihrer Stammbands austoben zu können.
Zum Aufwärmen vor dem nächsten Konzertbesuch, als Partysoundtrack, zwischendurch mal eben spaßeshalber mit der Luftgitarre in der Hand, oder auch zur Auflockerung auf dem nächsten Mixtape, macht sich die Stückware von "Black'n'roll" sicherlich prächtig. Und mehr als bisweilen hymnenhafter, sonst einfach nur arschtretender momentary bliss, will das wohl auch gar nicht sein. Wer sowas nicht nur live mal mitnimmt, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, sondern auch auf Albumlänge gerne immer wieder durchhört, kann hier bedenkenlos zugreifen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz