BLACK SABBATH - Black Sabbath (Deluxe Edition)
Mehr über Black Sabbath
- Genre:
- Doom
- Label:
- Sanctuary/Universal
- Release:
- 03.07.2009
- Black Sabbath
- The Wizard
- Behind The Walls Of Sleep
- N.I.B.
- Evil Woman (Don't Play Your Games With Me)
- Sleeping Village
- Warning
- Wicked World
- Black Sabbath (studio outtake)
- Black Sabbath (instrumental)
- The Wizard (studio outtake)
- Behind The Walls Of Sleep (studio outtake)
- N.I.B. (instrumental)
- Evial Woman (alternative version)
- Sleeping Village (Intro)
- Warning (part 1)
Der Urvater aller Doom-Scheiben, ach, aller Heavy-Metal-Scheiben in einer ultimativen Deluxe Edition.
Was soll ich über ein Album schreiben, das wohl jeder, der auf diesen Seiten stöbert, in- und auswendig kennt? Immerhin zählt das Erstlingswerk von BLACK SABBATH zu den wegweisenden Alben, wenn es um harte Rockmusik geht. Nicht wenige behaupten, Toni Iommi hätte das Metal-Riff erfunden. Nun sind beinahe vierzig Jahre vergangen seit die Herren Iommi, Butler, Ward und Osbourne diesen Meilenstein veröffentlicht haben und auch heute noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn das schaurige Intro der grandiosen Hymne 'Black Sabbath' mein Wohnzimmer mit Nebelschwaden füllt. Ich weiß nicht, wie viele Bands versucht haben, diesen Effekt zu kopieren, aber keiner ist es gelungen, auch nur annähernd an die Unheimlichkeit dieses Originals heran zu kommen. Wenn man bedenkt, welche technischen Möglichkeiten den Künstlern heute zur Verfügung stehen, kann man nur umso mehr staunen. Die Maulsperre setzt aber spätestens ein, wenn man dem detaillierten Booklet entnimmt, dass diese musikalische Wundertüte eigentlich an nur einem Tag – dem 17. November 1969 – eingespielt wurde. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass während der sieben Songs diese urwüchsige Atmosphäre ausstrahlen. Alles klingt ehrlich, beinahe live. Man riecht die feucht-moderige Luft, die in Proberäumen verbreitet ist, und wünscht, man wäre in diesem Fall wirklich dabei.
Und als wäre die Musik auf "Black Sabbath" nicht schon stimmungsvoll genug, ergänzt das eben erwähnte Textbuch mit seinen vielen alten Photos diesen Effekt um ein Vielfaches. Neben Motiven der Originalsingles gibt es auch Fotomaterial der Musikanten im Studio. Herrlich. Dazu der extrem aufschlussreiche Text, der den Anfang der Band beleuchtet und der sehr lebendig geschrieben viel Freude bereitet.
Jetzt habe ich ja doch noch ein paar Zeilen zu diesem Allgemeinwissen zusammen bekommen. Ach, es gibt Leser, die auch etwas über die Musik lesen möchten? Nun denn:
Neben dem oben bereits mehrfach gelobten Opener, der nicht ohne Grund genau so heißt, wie die Band selbst, finden wir zumindest mit 'N.I.B' noch einen weiteren Song auf dem Silberling, der bis heute im Liverepertoire zu finden ist. Das soll aber nicht heißen, dass die restlichen fünf Nummern weniger effektiv wären. 'The Wizard' überrascht mit einer Mundharmonika und 'Behind The Wall Of Sleep' drückt bedrohliche Poe-Atmosphäre aus den Boxen. Der vom mystischen 'Sleeping Village' eingeleitete Viertelstünder 'Warning'(ursprünglich eine Bluesnummer von AYNSLEY DUNBAR RETALIATION) belegt dann ganz phantastisch den Jammingeffekt der Band, die sich damals durch die kleinen Clubs nach oben spielen musste. Und das mit einem Programm, welches gerade mal zehn Songs umfasste, die sie innerhalb eines Tages mehrfach zu irgendwelchen Tanz-Tee-Veranstaltungen auspacken mussten. Um die ganze Sache für alle Beteiligten nicht zu langweilig zu gestalten, kam es daher häufig zu spontanen Verlängerungen dieser Nummern. 'Warning' klingt mit seinen endlosen Solopassagen, wie eine eben solche. Lead-Bass inklusive.
Die hinzugefügte zweite CD enthält neben alternativen Takes aller Albumtracks mit 'Wicked World' den Song, der damals die CROW-Coverversion 'Evil Woman' auf der amerikanischen Pressung ersetzte. Tolle Nummer.
Wer dieses Album noch nicht besitzt, muss diesen Umstand eh jetzt und sofort ändern. Alle anderen sollten nach diesen Zeilen entscheiden können, ob sich diese erweiterte Version für sie lohnt. Außer Frage steht aber die Verpflichtung, diese Musik besitzen zu müssen. Hatte ich schon erwähnt? Dann los, zack, zack.
- Redakteur:
- Holger Andrae