BLACK SATELLITE - Aftermath
Mehr über Black Satellite
- Genre:
- Dark Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.09.2025
- Broken
- Disengaged
- Don't Remind Me
- Downfall
- Here It Ends
- Bleed For Me
- Far Away
- Kill For You
- Decay
- Void
- Doom Or Die
- Imperfectly You
- Hurt
- Aftermath
- Dead Eye
Gefangen im Genre-Korsett ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung.
Es ist echt verflixt mit dem zweiten Album "Aftermath" der amerikanischen Modern-Metal-Band BLACK SATELLITE. Es will einfach nicht richtig zünden. Und glaubt mir, ich war wirklich stets bemüht. Dabei besitzt die Musik von Sängerin Larissa Vale und Gitarrist Kyle Hawken durchaus alle Zutaten, um zumindest in Genrekreisen und bei mir Gehör zu finden. Die in Eigenregie entstandene und von Ben Grosse (unter anderem BREAKING BENJAMIN und FILTER) dick in Szene gesetzte Scheibe trifft mit ihren tiefen Klampfen, den schweren Grooves und dem dezenten Einsatz von Elektronik nämlich definitiv nicht nur meine Geschmacksknospen, sondern vor allem den Nerv der Zeit.
Es sind aber die Songs, die mich überwiegend nicht packen wollen. Zu sehr verlieren sie sich in ihrem schwerfälligen Mid-Tempo-Korsett. Die wenigen Eruptionen verpuffen darüber hinaus ohne nachhaltigen Ertrag. Es fehlt an ansteckender Spannung, zündenden Ideen und den großen Ankerpunkten. Nur gut eine handvoll Stücke, wie beispielsweise 'Downfall', 'Kill For You', 'Doom Or Die', 'Void' oder 'Dead Eye', bei denen sie ein wenig mehr Energie entwickeln und auch mal einen 5FDP-Vibe versprühen, mögen bei mir munden und lassen dezent aufhorchen. Und auch wenn das Album mit knapp 46 Minuten und 15 Songs auf konsumentenfreundliche Häppchen setzt, wirkt es am Ende gar ein wenig zu langatmig. Entsprechend läuft "Aftermath" mehr als einmal Gefahr, an mir vorbeizurauschen oder gar zu langweilen. Da hilft auch das interessant rauchige Organ von Larissa nicht, das sie zwar relativ variabel einsetzt, aber viel zu selten damit für Akzente sorgen kann. Da sind viele gute Ansätze vorhanden, die aber meist nicht konsequent auf eine große Melodie hinarbeiten oder ohne Ecken und Kanten dahinfließen. Sehr schade, denn insgesamt steckt hier viel mehr Potential drin.
So bleibe ich auch nach dem x-ten Durchlauf von "Aftermath" mehr als ratlos zurück. Selbst die Versuche, die Scheibe auf verschiedenen Anlagen und in unterschiedlichen Lebenssituationen zu hören, ergeben keine messbaren Schwankungen. So kann ich nur final konstatieren: Wer ständig nach neuem Futter für seine Modern-Metal-Ohren ist, der darf die New Yorker BLACK SATELLITE gerne mal antesten. Für alle anderen dürfte es jedoch so viele zwingendere Genrevertreter zu entdecken geben.
Anspieltipps: Downfall, Kill For You, Doom Or Die
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Chris Staubach