BLACK SOUL HORDE - Land of Demise
Mehr über Black Soul Horde
- Genre:
- Heavy/Epic/Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen / 3P Lab
- Release:
- 13.11.2020
- Stone Giants
- Into The Badlands
- A Neverending Journey
- Troops Of The Damned
- Soulships
- The Frail And The Weak
- Lord Of All Darkness
- Iron Will
Die Grenzen der Epik.
Kaum zu glauben, dass das hier erst das zweite Album der attischen Truppe um Sänger Jim Kotsis ist, die immerhin seit 2012 existiert. Das könnte natürlich daran liegen, dass BLACK SOUL HORDE eigentlich als Nebenprojekt entstanden ist. Hauptamtlich sind oder besser waren zwei der Mitglieder bei MAHAKALA aktiv. Ein gewisser Doom-Anteil, den einige auch auf "Land Of Demise" heraushören (wollen?), ist demnach erklärbar. Allerdings findet sich dieser immer nur in knappen Teilen, ein reiner Doom-Song ist nirgends zu finden.
Andere hingegen halten das Projekt für Epic Metal. Auch das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, viele griechische Bands haben bekanntlich eine deutlich epische Schlagseite. Alles in allem handelt es sich hier aber um melodischen Power Metal, Einstellung, Vibes, oder Gefühl hin oder her, da beißt die Maus keinen Faden ab. Lieder wie der Opener oder 'A Neverending Journey' könnten auch von GAMMA RAY stammen. Und das ist natürlich ein Kompliment! Auch blitzen immer wieder Anleihen des zwielichtigen Bruders (aka US Power Metal) durch. So entsteht durch eine epische Atmosphäre, gepaart mit europäischer Melodie und amerikanischer Härte eine durchaus gefällige Mischung, die sich wunderbar zum Beispiel beim großartigen 'Soulships' feststellen lässt. Das macht beim ersten Hören Spaß, kann aber auch noch nach zahlreichen Durchläufen überzeugen. Auch sehr cool: 'The Frail And The Weak', bei dem ich erstmalig auf diesem Album zumindest in Ansätzen Doom-Bestandteile bemerke. 'Lord Of All Darkness' kann dieses hohe Niveau leider nicht halten, zu generisch, trotz sehr interessanter Leadgitarrenarbeit. 'Iron Will' erinnert hingegen eher an die frühe bis mittlere HAMMERFALL-Schule. Faustreckend, aber kaum kauzig. In diese Kerbe schlägt auch 'Troops Of The Damned', das genau so auch auf einem der ersten vier Alben der Schweden hätte stehen können. Dass das Album bereits nach 35 Minuten durch ist, ist bekanntermaßen kein Nachteil. Dieser Mut zur Lücke sollte sich durchsetzen.
Dieses solide produzierte Album macht Freude und läuft dem geneigten Fan sicher gut rein, auch wenn echte Höhepunkte rar gesäht sind. Die Stilbezeichnung oder die Herkunft der Band könnte aber auch zu Missverständnissen führen. Denn wir haben es hier durchaus mit epischem Metal zu tun, nicht aber mit Epic Metal.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp