BLACK SPACE RIDERS - Amoretum Vol. 1
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2018
Mehr über Black Space Riders
- Genre:
- Heavy / Stoner / Space Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Space Records / Cargo Records
- Release:
- 26.01.2018
- Lovely Lovelie
- Another Sort Of Homecoming
- Soul Shelter (Inside Of Me)
- Movements
- Come And Follow
- Friends Are Falling
- Fire! Fire! (Death Of A Giant)
- Fellow Peacemakers
Reduzierter, dabei aber sogar noch vielschichtiger!
Während die Burschen zuletzt mit "Beyond Refugeeum" eher subtil und erst nachträglich eine Ergänzung für das letzte "offizielle" Album "Refugeeum" auflegten, scheint man beim neuen Dreher mit der Tür ins Haus fallen zu wollen. Schließlich ist der Nachsatz "Vol. 1" nicht nur als optischer Zusatz zu betrachten, sondern in der Tat noch 2018 mit einem zweiten Album zu rechnen.
Diesem dürfte der Connaisseur unter den Zuhörern jedoch auch bei Unkenntnis dieser Tatsache regelrecht herbeisehnen, denn "Amoretum" (übrigens eine Wortkreation der Münsteraner aus "Amor" und "Arboretum") hat nicht nur das bislang wohl abwechslungsreichste Material der Jungs auf Lager, die Scheibe macht obendrein auch noch schneller süchtig als das zuvor jemals der Fall war.
Da man bei BLACK SPACE RIDERS ohnehin noch nie wirklich wissen konnte, was denn mit einem neuen Album auf einen zukommt, überrascht der deftig gesungene (phasenweise wird gar derb gegrowlt!), verhältnismäßig geradlinig angelegte Opener ‚'Lovely Lovelie' nur kurz. Als sehr wohl unerwartet erweisen sich danach jedoch die lediglich von der Basis her an das BLACK SPACE RIDERS-Frühwerk erinnernden 'Another Sort Of Homecoming' und 'Soul Shelter (Inside Of Me)'.
Für die Überraschung in diesen beiden Tracks sorgt eine atmosphärisch einwandfreie Dark Wave/Gothic-Schlagseite, die auch soundtechnisch sehr intensiv aus den Boxen kommt. Während Bridge und Refrain des erstgenannten Songs eine gewisse Nähe zu THE MISSION erkennen lassen, wurde im zweiteren Song gar die elegante Finsternis frühere SISTERS OF MERCY perfekt integriert. Respekt!
Abwechslungsreichtum ist aber auch in weiterer Folge Programm. So kommt etwa 'Movements' gar einer musikalischen Achterbahnfahrt gleich, die in relaxten Space-Sphären startet und selbst vor einem deftig intonierten, hymnischen "Echt-Metall"-Refrain, den wohl auch Bands wie MAJESTY nicht mitreißender hätten ins Leben setzen können, nicht Halt macht.
Einen wesentlichen Bestandteil zur Gesamtwirkung tragen auch die überaus gelungenen, immer wieder akzentuiert eingesetzten Percussions bei, durch die so manche Song-Passagen zu intensiven Trips ins Psychedelische geraten und zudem zur tiefenentspannten Wirkung dieses Drehers einiges beitragen.
Vergeblich suchen wird man lediglich die elektronischen Zutaten, die "Beyond Refugeeum" geprägt haben. Nicht zuletzt deshalb lässt sich als Fazit auch festhalten, dass BLACK SPACE RIDERS von der Instrumentierung her zwar reduzierter an den Start ging, bei der Umsetzung des Materials aber erneut einen Schippe an Vielschichtigkeit zugesetzt werden konnte.
Definitiv ein abermaliger Schritt nach vorne! "Vol. 2" darf gerne nachgereicht werden (auch wenn vermutlich etwas ganz anderes darauf zu hören sein wird....)
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer