BLACK SPACE RIDERS - Beyond Refugeeum
Mehr über Black Space Riders
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cargo Records
- Release:
- 13.05.2016
- Willkommen
- Freedom At First Sight
- Droneland
- Starglue Sniffer
- VRTX Remix
- Gravitation
Schmackhafte Zwischenmahlzeit!
Huch, schon wieder? Nein, nicht wirklich. Dies ist kein neues BLACK SPACE RIDERS-Album, sondern eine Art Intermezzo, eine EP mit Liedern, die die Band nicht auf dem letzten Album "Refugeeum" nutzte. Warum? Die Band sagt, dass sie es bewusst tat, und wenn man die EP, die übrigens über 32 Minuten lang ist, hört, so ahnt man, warum. Ja, auch das Cover gibt einen Hinweis. Denn "Beyond Refugeeum" zeigt eine andere, experimentelle Seite der Deutschen.
Das fängt beim Opener 'Willkommen' an, der zwar über fünf Minuten lang ist, aber ohne Gesang auskommt. Ein ruhiger Beginn steigert sich langsam und hypnotisch, und obwohl das Stück kaum Abwechslung aufweist, ist "Willkommen" ein toller Auftakt, der gerade zu ekstatisch endet und dann wieder ruhig auslaufend zu 'Freedom At First Sight' überleitet. Das ist dann auf jeden Fall mal ungewohnt! Hier spielen die BLACK SPACE RIDERS mit New Wave und Gothic in einem Uptemposong, der tatsächlich auf "Refugeeum" wie ein Fremdkörper gewirkt hätte. Der Hörer muss ein wenig Spaß an der Offenheit für andere Klänge und Stile mitbringen, um an dieser EP Gefallen zu finden, aber da treffen die Jungs bei mir genau auf den Richtigen!
Das folgende 'Droneland' macht seinem Namen alle Ehre. Aus Synthesizerklängen geboren, psychedelisch und wabernd, mit wilder Rhythmik, setzt irgendwann Gesang ein und mündet in ein Gitarreninferno. Dazu ein toller Refrain, und fertig ist ein ungewöhnliches Stück, das gerade in Bezug auf die Percussion zum Entdecken einlädt. Das beste Stück der EP ist aber 'Starglue Sniffer', das mit Dancefloorrhythmus, Falsetto und Funksounds irritiert, bis es sich in einem geradezu magischen Riff und einem großartigen Refrain entlädt.
Zusätzlich zu diesen vier neuen Stücken gibt es noch zwei Remixe. Da ist zum einen 'VRTX', in dem 'Vortex Sun' von "Refugeeum" eine Vollwäsche erfährt. Nun fand ich den Opener des letzten Albums immer schon einen der schwächeren Songs, aber was hier mit ihm passiert, ist dann doch unverdient. Bis auf gewisse YOUNG GODS-Anleihen besteht der Remix hauptsächlich aus Sequencer-Bearbeitungen und psychedelischem Gewaber, das mich bei beinahe sieben Minuten zunehmend nervt. Dafür ist der Remix von 'Gravitation To The People' vom 2014er Werk "D:rei" in seiner Elektroversion sehr gelungen. Das hat etwas von seichteren KRUPPS mit etwas Achtziger-Pop und macht höllisch Spaß. Hey DJs, lasst das mal in den Tanztempeln der Republik laufen! Da wird die Post abgehen!
Okay, nur bei 'VRTX' hat mich die Band abgehängt. Akzeptiert, die EP geht andere Wege, und ich konnte immerhin fünfmal den Ideen der Jungs folgen und habe großen Spaß an dem Silberling. Da gibt es nur eins: Holt sie euch auch, am einfachsten über die Bandcamp-Seite der BLACK SPACE RIDERS, auf der man auch 'Starglue Sniffer' hören kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger