BLACK SPRING MONOLITH - The Taste Of Mankind
Mehr über Black Spring Monolith
- Genre:
- Industrial/Noise/Doom/Downtempo
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Cosmic Gates Records
- Release:
- 02.07.2010
- The Still Point (Intro)
- Nature Of Self
- Burn The Filthy Spawn
- Born
- Somewhere Unminded Leaving Sinners
- Black Lotus
- The Hollow-Hearted
- We Came Unspoken
- Life Is Fatal
- Obsessed With The Taste Of Flesh
- Wrinkly
- The Swollen Arms Of God
- The Taste Of Mankind
- The Line Between Them Begins To Disappear
- The Lost Nobodies (Outro)
Dann doch lieber die BEACH BOYS.
Warum eigentlich wird Ein-Mann-Projekten immer gleich eine überdurchschnittliche Ambitioniertheit unterstellt, während Bands in der klassischen Viererbesetzung häufig recht unoriginell vor sich hinschrammeln dürfen? Warum sollte ein Kopf kreativer oder innovativer sein als derer drei oder vier? Nun, häufig wird diese Sichtweise zumindest zum Teil von den Künstlern bzw. deren Vermarktern selbst befeuert, wenn nämlich von "Klangprojekten", "Experimenten" und ähnlichem schwadroniert wird. Und blöd ist das dann, wenn diese Umschreibungen dem musikalischen Produkt gar nicht gerecht werden.
Hinter BLACK SPRING MONOLITH steckt nur ein kreativer Kopf, der im Alleingang und in Eigenregie ein weites Feld zwischen Industrial, Noise und Doom beackert. Man versteht, dass dies kein 08/15-Werk sein soll wie all das metallische Geschwurbel, das schon Tausende Male auf die Menschheit losgelassen wurde. Und in dieser Hinsicht tritt "The Taste Of Mankind" tatsächlich als etwas Einzigartiges, Ungewöhnliches und Überraschendes in Erscheinung. Nur, das Ganze funktioniert nicht, es ist einfach nur ein in sich chaotischer Wust aus wirr zusammengesetzten Einzelteilen, die weder einen roten Faden noch ein Gespür für wirkungsvolle Songstrukturen erkennen lassen. Der Hinweis darauf, dass dies "keine leichte Kost" sei, kann dann auch nicht darüber hinweg täuschen, dass hier Anspruch und Realität vermutlich doch ein gutes Stück auseinander klaffen. Wenn Musik nicht unterhält, sondern lediglich anstrengt, weil man von künstlichen Soundwänden erschlagen wird, dann wird es schwer, den Hörer bei der Stange zu halten. Und dass Unterhaltung in der Musik nicht zwangsläufig auf etwas Kommerzielles im Stile von IRON MAIDEN oder meinetwegen sogar den BEACH BOYS reduziert ist, dürfte auch klar sein und es müssen an dieser Stelle sicher keine minimalistischen Funeral-Doom-Alben aus der Mottenkiste heraus referenziert werden, die in ihrer Art eben auch originell und unterhaltsam zugleich sein können. Auf BLACK SPRING MONOLITH trifft dies nicht zu - vielleicht passt am ehesten die Floskel, dass hier "nichts passiert, was den Hörer in irgendeiner Weise berühren oder gar mitreißen könnte". Zudem wirkt das Ganze viel zu künstlich und unecht, es fehlt ein natürlicher, unaffektierter Klang.
Es gibt ja ganz einfache Hinweise darauf, ob Musik gefällt oder eben nicht begeistern kann. Und wenn ich schon nach einer Viertelstunde entnervt nachschaue, wie viel denn da noch kommen mag, dann hat es diese Platte eben einfach nicht geschafft. Schade, aber dieses Experiment muss wohl als gescheitert betrachtet werden.
Wer sich dennoch selbst ein Bild machen will, ob die Meinung des Rezensenten gerechtfertigt ist oder nicht, der kann sich von der Myspace-Seite der Band das komplette Album runterladen. Das zumindest ist ein äußerst hilfreiches Angebot, denn so kann vielleicht doch noch das Interesse des ein oder anderen geweckt werden, der sich sonst mit diesem Ein-Mann-Projekt nicht weiter befasst hätte.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer