BLACK STONE CHERRY - Kentucky
Mehr über Black Stone Cherry
- Genre:
- Hard Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 01.04.2016
- The Way Of The Future
- In Our Dreams
- Shakin' My Cage
- Soul Machine
- Long Ride
- War
- Hangman
- Cheaper To Drink Alone
- Rescue Me
- Feelin' Fuzzy
- Darkest Secret
- Born To Die
- The Rambler
Grandioser Nachfolger zum Erfolgsalbum "Magic Mountain".
Endlich hat das Warten für alle Fans der Southern-Rocker von BLACK STONE CHERRY ein Ende, denn mit "Kentucky" steht nun der lange erwartete, neue Longplayer der Amerikaner in den Regalen. Bereits seit einigen Jahren befindet sich das Quartett aus dem US-Bundesstaat Kentucky auf einem Siegeszug, der seinen bisherigen Höhepunkt mit dem Vorgänger "Magic Mountain" aus dem Jahr 2014 erreichte. Im vereinigten Königreich hievten die Fans die Scheibe sogar auf Platz Fünf der Albumcharts und katapultierten die Band damit von den Bühnen kleiner Clubs in riesige Arenen, was Chris Robertson und seine Kollegen eindrucksvoll auf der Live-DVD "Thank You: Livin' Live" dokumentierten. Dass dieser Erfolg mehr als verdient ist, das bewiesen die Jungs auch auf ihrer vor kurzem beendeten Tour durch Deutschland (hier unser Bericht). Doch stellt sich in einer solchen Situation für eine Band immer eine grundlegende Frage: Bleibt man dem Erfolgrezept treu und kopiert einfach den Vorgänger, oder geht man mit dem neuen Silberling in eine andere Richtung?
Überraschenderweise haben sich die Amerikaner auf "Kentucky" für die zweite und deutlich mutigere Alternative entschieden. Natürlich hat sich das Quartett dabei nicht komplett verändert und auch alle Trademarks des BLACK STONE CHERRY-Sounds sind noch vorhanden, doch kommt der neue Longplayer deutlicher härter daher als noch "Magic Mountain". Stellenweise hat man fast das Gefühl, dass die typischen Riffs von Robertson und Ben Wells für die Aufnahmen durch den BLACK SABBATH-Fleischwolf gedreht wurden. Gleichzeitig sind auch die Texte thematisch etwas düsterer geworden, sodass man insgesamt solche Gute-Laune-Songs wie 'Blame It On The Boom Boom' oder 'Magic Mountain' auf der neuesten Scheibe vergebens sucht.
So geht "Kentucky" dann auch nicht ganz so schnell ins Ohr wie der Vorgänger, vielmehr muss man der Scheibe einige Hördurchläufe gönnen, bis die Songs ihre volle Wirkung entfalten. Bringt man diese Geduld allerdings mit, dann kristallisieren sich mit jedem Hördurchlauf neue Highlights heraus. Ganz vorne an sind dabei die beiden Singles 'In Our Dreams' und 'The Way Of The Future', das insbesondere mit seinem herrlich zynischen Text und fetten Gitarren-Riffs überzeugen kann. Ansonsten ist es fast unmöglich, hier einzelne Songs herauszugreifen, dafür ist das gesamte Material qualitativ viel zu stark.
Vielmehr hängen die jeweiligen Favoriten von der aktuellen Stimmung des Hörers ab. In melancholischen Momenten spielen sich so melodischere Songs wie 'Rescue Me', 'Born To Die' oder 'Cheaper To Drink Alone' in den Vordergrund, während sich Abrissbirnen im Stile von 'Shakin' My Cage' oder 'Feelin' Fuzzy' auf kommenden Touren perfekt im Live-Set der Amerikaner machen werden. Zwei Überraschungen haben Robertson und seine Truppe mit dem funkigen EDWIN STARR-Cover 'War' und der herausragenden Ballade 'The Rambler' aber auch noch im Gepäck. Wer einen der Stopps der letzten Deutschland-Tour besucht hat, der kam bereits in den Genuss einer grandiosen Live-Version von 'The Rambler', doch mit einigen hinzugefügten Streichern sorgt die Studio-Version noch einmal für einen echten Gänsehautmoment zum Abschluss der Platte.
Am Ende kann man somit nur den Hut vor den Jungs aus Kentucky ziehen, die mit ihrem neuen Album den mutigeren Weg gewählt haben und eben keine Kopie des erfolgreichen Vorgängers abliefern. Zwar werden sich sicher einige Fans im ersten Moment vom rauen Material etwas vor den Kopf gestoßen fühlen, doch gesteht man der Platte ein wenig Zeit zu, dann entfaltet sie all ihre Qualitäten und übertrifft so in der Langzeitwirkung auch das bärenstarke "Magic Mountain". Ob die Platte schlussendlich das Zeug zu einem echten Klassiker hat, kann nur nur die Zeit zeigen. In jedem Fall präsentiert sie BLACK STONE CHERRY aber in bestechender Form und ist somit für jeden Southern-Rock-Anhänger ein absoluter Pflichtkauf!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs