BLACK STONE CHERRY - Screamin' At The Sky
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Black Stone Cherry
- Genre:
- Southern Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Mascot Records
- Release:
- 29.09.2023
- Screamin' At The Sky
- Nervous
- When The Pain Comes
- Out Of Pocket
- Show Me What It Feels Like
- R.O.A.R.
- Smile, World
- The Mess You Made
- Who Are You
- Not Afraid
- Here's To The Hopeless
- You Can Have It All
Endlich wieder zurück auf Hit-Kurs!
Ich will ehrlich sein, auch wenn BLACK STONE CHERRY noch nie ein schlechtes Album veröffentlicht hat, haben mich "Family Tree" und auch "The Human Condition" zuletzt nicht mehr so sehr abgeholt. Irgendwie fehlte einfach die beschwingte Lockerheit und der unwiderstehliche Groove, der für mich Alben wie "Magic Mountain" oder "Folklore And Superstition" zu solchen Volltreffern gemacht hat. Trotzdem bin ich natürlich wahnsinnig gespannt, was uns der Vierer nun auf seinem wirklich cool betitelten siebten Langdreher "Screamin' At The Sky" serviert.
Doch ein ganz einfaches neues Studioalbum der Amerikaner ist der Langdreher nicht, denn während der Produktion und auch im Vorfeld gab es schon einige signifikante Ereignisse zu vermelden. So verließ Basser und Gründungsmitglied Jon Lawhon im Jahr 2021 die Band und "Screamin' At The Sky" präsentiert nun erstmalig seinen Nachfolger Steve Jewell auf einer Studioaufnahme. Dazu ist auch die Entstehungsgeschichte besonders, wurde der Silberling doch komplett auf Tour geschrieben und im Plaza Theater in Glasgow aufgenommen, das eigentlich primär als Konzertsaal dient. Doch in bester DEEP PURPLE-Manier richtete sich das Quartett mit seinem Equipment dort einfach ein, um den neuen Langdreher einzuzimmern. Ob das dabei geholfen hat, die unbestreitbare Live-Magie der Southern Rocker für die Nachwelt auf diesem Album festzuhalten?
Der eröffnende Titeltrack lässt schon einmal viel Gutes erahnen, denn mit einem wirklich betörenden Groove, der wie immer grandiosen Gitarrenarbeit und einem ganz großen Refrain, fühle ich mich sofort in die "Magic Mountain"-Ära zurückversetzt. Und auch 'Nervous' greift im Anschluss diese wiedergefundene Leichtigkeit des Openers auf, die sich direkt im zweiten Hit der Scheibe niederschlägt, der mit seinen LYNYRD SKYNYRD-Gitarren als perfekter Soundtrack für die nächste Autofahrt bei warmen Temperaturen herhalten könnte. Doch auch die ernstere und etwas vetracktere Seite, die vor allem auf den letzten beiden Langeisen Einzug in den Bandsound gehalten hat, ist nicht ganz verschwunden. Trotz düsterer Atmosphäre überzeugt mich aber auch 'When The Pain Comes' komplett, bevor der wuchtige Groover 'Out Of Pocket' Basser Steve schön ins Scheinwerferlicht stellt. Ab jetzt sollte es dann auch keine Zweifel mehr daran geben, dass der Mann der perfekte Nachfolger für Jon ist und einen solides Fundament aufs Parkett legen kann.
Star der Show bleibt für mich aber weiterhin Chris Robertson, der nicht nur an der Gitarre gemeinsam mit Ben Wells für zahlreiche Glanzmomente sorgt, sondern mit seinem rauen und trotzdem melodischen Organ eine große Hookline nach der anderen serviert. Generell ist die Hit-Ausbeute auf dem neuen Langdreher wieder deutlich größer, denn auch das locker-flockig groovende 'R.O.A.R.' und der coole Rocker 'Smile, World' sind dringende Anspielempfehlungen, die euch schnell verdeutlichen sollten, dass BLACK STONE CHERRY wieder voll auf Kurs ist. Natürlich darf auch die emotionsgeladene Halbballade nicht fehlen, die mit 'Here's To The Hopeless' mehr als eindrucksvoll vorgetragen wird und für mich vielleicht den Höhepunkt der Platte markiert, bevor 'You Can Have It All' die Scheibe schließlich noch einmal mit einer massiven Hookline und wuchtigen Gitarrenwänden beendet.
Ihr hört es schon, meine Begeisterung für BLACK STONE CHERRY brennt dank "Screamin' At The Sky" wieder lichterloh. Die eingangs von mir beschriebene Leichtigkeit hält auf dem neuen Langdreher nämlich wieder Einzug bei den Amerikanern und plötzlich rockt und groovt das Songmaterial wieder ganz gewaltig. Für mich definitiv die beste Scheibe seit "Magic Mountain", die sogar minimal die Nase vor "Kentucky" hat, das ich seinerzeit auch sofort ins Herz geschlossen hatte. Ganz, ganz großes Kino!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs