BLACK SUN AEON - Blacklight Deliverance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Black Sun Aeon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cyclone Empire (Soulfood)
- Release:
- 28.10.2011
- Brothers
- Solitude
- Sheol
- Oblivion
- Horizon
- Wasteland
- Nightfall
Klirrend, kalt, melancholisch - finnisch.
Tuomas Saukkonnen ist ein viel beschäftigter Mann: Nach dem letzten BLACK SUN AEON-Konzeptalbum "Routa" von 2010, darf es mit dem dritten Album des Projekts schon in diesem Jahr weitergehen. Daneben ist der Multiinstrumentalis noch in seiner Hauptband BEFORE THE DAWN tätig, sowie in weiteren unzähligen Bands und Projekten. In der Vergangenheit suchte sich der Komponist tolle Gastmusiker für seine Alben, so waren schon Tomi Koivusaari (AMORPHIS) sowie Ville Sorvali (MOONSORROW) dabei. 2011 konzentriert sich der Sound auf eine Erweiterung des Klargesangs von Janica Lönn (LUNAR PATH) und Mikko Heikkilä (CROWNED WITH BLACK, ROUTASIELU), was die Variabilität zwischen harten Passagen, dominiert von den Growls und Screams von Tuomas, und dunklen, romantischen Passagen, erhaben interpretiert von der Duettkonstellation Janica/Mikko.
Doch der Reihe nach, denn was zunächst auffällt ist, dass der Klang des Albums weit klirrender und kälter als der des Vorgängers "Routa" abgemischt wurde. Die Gitarren braten klirrend durch die Winterlandschaft im Kopf des Musikers, der mit "Blacklight Deliverance" nach eigener Aussage ein sehr persönliches Album abgeliefert hat. Und in der Tat, die Songs wirken teilweise derart intensiv, dass einem die finnische Soundwand den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagt – zumindest, wenn man sich auf die Melancholie der Musik einlassen kann. Doch natürlich entsteht diese Welt auch durch durchaus zerbrechliche Momente, gerade 'Wasteland' steht mit seiner Black-Metal-Romantik, gefühlvoll mit cleanen Gitarren eingeleitet, für sich.
Die finnische Heimat von Saukkonnen ist natürlich permament hörbar. Seien es von AMORPHIS in genialem Manier etablierte Leadguitar-Stücke oder rotzige, Tsunami-artige Soundwände, wie sie MOONSORROW nicht weniger perfekt über die Musiklandschaft rollen lassen: In BLACK SUN AEON steckt viel davon drin. Doch auch nach Norwegen schielt das Projekt ab und zu, Vergleiche mit dem letzten TRISTANIA-Album "Rubicon" (2010) drängen sich dabei durchaus auf. Im direkten Vergleich mit Mariangela Demurtas, der Frontfrau der Norweger, wirkt Janica etwas weniger ausdrucksstark. Doch lässt sich das auch als Zurückhaltung interpretieren, was der Kälte des Albums letztendlich auch wieder entspricht.
Fazit: Die celestiale Epik, das Zusammenspiel aus einprägsamen Melodien und einer grandiosen Mischung aus den verschiedensten Metalgenres machen das Album zu einem echten Hinhörer. Nummer drei der Diskographie stellt dabei das ausgereifteste Werk des Finnen dar, die Gesangsleistung lässt wirklich keine Wünsche offen, ebenso wenig die gereiften und vollgepackten Songs etwaige Fragen offen lassen würden.
Anspieltipps: Brothers, Solitude, Wasteland
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer