BLACK TORRO - Black Torro
Mehr über Black Torro
- Genre:
- ALternative Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Abandon Records / Newmusic Distribution
- Release:
- 15.04.2011
- Out Of Reach
- Mistakes
- In My Young Days
- Between Friends
- Don't Wake The Demons
- Childhood Memories
- Yours, Mine And Ours
- Dropped Back
- Coming Home
- Control
- Interlude
Deutscher Alternative Rock ohne größere Überraschungen. Nett.
Aus der Hansestadt Hamburg kommen BLACK TORRO und legen uns mit ihrem selbst betitelten Debütalbum eine klassische Alternative-Rock-Scheibe vor, die nett gemacht ist, es aber an den alles entscheidenden Hits und Überraschungen missen lässt. Ihr werdet in den elf Songs etliche musikalische Querverweise zu Genregrößen finden, sodass Vergleiche hier nicht unbedingt wichtig sind. Trotzdem muss ich SUB7EVEN und ihren Sänger Daniel Wirtz nennen, da mich das Zusammenspiel von Musik und Gesang doch immer wieder mächtig an die ehemalige RAGE-Hintermannschaft erinnert.
Die vor fünf Jahren gegründeten Norddeutschen haben einige klassische Vier-Minuten-Songs kreiert, die jeweils mit netten Melodien, eingängigen Refrains und solider Instrumentierung versehen sind. So rocken 'Between Friends', 'Mistakes', 'Childhood Memories' oder das Eröffnungsstück 'Out Of Reach' recht modern, sind jedoch insgesamt arg vorhersehbar und offenbaren Schwächen im Songwriting. In 'Dropped Back' packt man mal die etwas punkigere Variante aus, 'Yours, Mine & Ours' geht als netter Rocksong durch, mit 'Don't Wake The Demons' stampft man dunkel und schwer durch die Gegend (am Ende werden sogar METALLICA-Harmonien verarbeitet) und in 'Control' wildert man gar im Metalcore-Camp. Klingt etwas verwirrend? Ist es nicht unbedingt. Trotzdem schaffen die unterschiedlichen musikalischen Facetten keine größere Abwechslung und können auch keinen richtigen Spannungsbogen aufbauen. Da wären Gitarrensoli, auf die BLACK TORRO komplett verzichten, oder aufbauende Mittelteile vielleicht sehr hilfreich gewesen.
Im Gesangsbereich überzeugt Mirko Vetter mit einem guten Alternativetimbre, der sogar vor gelegentlich modernen Screams nicht zurückschreckt. Das ist alles sehr ordentlich. Es fehlt mir aber insgesamt die notwendige Dynamik, die ihnen die amerikanischen Bands dann doch noch voraus haben. Das könnte auch an der etwas schwachbrüstigen Produktion liegen, die zwar sehr erdig daherkommt, dafür aber auch arg linear. Es fehlt einfach der letzte Punch.
Das Debütalbum von BLACK TORRO ist beileibe nicht schlecht, möchte aber bei mir keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Vielleicht mögen es die zahlreichen Alternativefans anders sehen, aber so richtig an Melodien und Songs erinnern kann ich mich auch nach dem x-ten Durchlauf nicht. Nett, aber ohne größere Höhepunkte.
Anspieltipps: Don't Wake The Demons, Yours, Mine & Ours
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Chris Staubach