BLACK TOTEM - III: Sacrifice Tonite
Mehr über Black Totem
- Genre:
- Heavy Rock / Doom
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 07.06.2024
- Hex Hood
- Sacrifice Tonite
- Six Walls
- The Witch
- Ancient Evil
- Bat Totem
- The Living Dead
- I, Wolf
- Son Of A Gorgon
- Nosferatu
Unkontrolliertes Chaos im Proto-Doom-Segment.
Wie könnte eine Kreuzung aus TURBONEGRO und THE LORD WEIRD SLOUGH FEG wohl klingen? Und wie verstehen sich Proto-Metal, Doom, Punk Rock und dreckige Stoner-Nuancen miteinander, wenn es im Kern um keines der genannten Genres so wirklich geht? Dazu die Frage: Wie würde KING DIAMOND wohl zu einem Release wie "III: Sacrifice Tonite" stehen?
Auf dem dritten Full-Length-Silberling dieser recht seltsamen Finnen sucht man phasenweise verzweifelt nach Antworten auf diese und noch einige weitere Fragen, weil BLACK TOTEM der Hörerschaft über die gesamte Distanz nur selten einmal völlige Klarheit verschaffen kann. Was noch recht dreckig und mit besagtem punkigen Spirit startet, verrennt sich im Laufe der Zeit in einige sehr wirre Strukturen, kann sich selten mal deutlich entscheiden, ob es nun Horror-affiner Heavy Rock, finsterer Doom oder doch eben das verborgene Erbe von MERCYFUL FATE respektive der inspirativen Gedächtnisnoten des dänischen Urgesteins sein darf. Thematisch ist die Sache daher auch ähnlich kurios: BLACK TOTEM begleitet einen Protagonisten auf den Friedhof, wo der nach einigen Drinks völlig abstürzt und in einer Szenerie aufwacht, in der Halloween ein Dauerthema ist. Dies mag konzeptionell zwar sicherlich einige Möglichkeiten bieten, jedoch benötigt das Storytelling dann auch eine musikalische Leitlinie, die so etwas wie Sicherheit vermittelt - doch davon ist "III: Sacrifice Tonite" meilenweit entfernt.
Krudes Songwriting, kauzige Vocals, meist orientierungslose Arrangements und ein Portfolio ohne klaren Stempel sind einfach Fakten, die BLACK TOTEM nicht wegdiskutieren kann, und auch wenn es hin und wieder ein paar coole Schnipsel gibt, bei denen man sich den Finnen augenblicklich etwas näher fühlt, ist der finale Output viel zu chaotisch geraten, als dass er zur alljährlichen Kürbisparty einladen könnte. Es bleibt daher letztlich bei einer netten Idee, deren Umsetzung jedoch zu keiner Zeit vom Hocker reißen kann - alleine schon weil es dazu eine klare Vorgehensweise benötigt, die diesem Werk vollständig abhanden gekommen ist!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes