BLACK VOID - Antithesis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Black Void
- Genre:
- Black Metal/Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.05.2022
- Void
- Reject Everything
- Death To Morality
- Tenebrism Of Life
- No Right, No Wrong
- It's No Surgery, It's A Knife Fight
- Explode Into Nothingness
- Nihil
- Dadaist Disgust
Nach weiß kommt schwarz
Der Kreis schließt sich: SOLEFALD-Kopf und BORKNAGAR-Keyboarder Lars Are Nedland hat mit WHITE VOID eine neue Band gegründet, das auf dem März 2021 erschienenen Debütalbum "Anti" eine recht bunte und unorthodoxe Mischung aus sämtlichen Rock-Klängen – von Retro über Prog, Psychedelic und Hard Rock – und einer deftig poppigen Note New Wave hervorzauberte. Sehr viel 1970er Nostalgie, ein recht zugänglicher Haufen verschiedenster Harmonien und Melodien und ein sonniges Gemüt. So weit, so spektakulär. Nun erscheint folgerichtig "Antithesis" der Band BLACK VOID, hinter der abermals Nedland steckt. Ihr könnt euch denken, was es damit auf sich hat, oder?
Richtig, der bitterböse und finster verfärbte Bruder WHITE VOIDs möchte nun auch seine musikalischen und recht rohen Fußabdrücke hinterlassen und mit dem folgerichtig titulierten "Antithesis" eine sehr punkige, rasende und vor Wut und Rohheit nur so strotzende Ursuppe voller Verzweiflung, Aggressivität und Düsternis. Ohne das Böse würde es das Gute nicht geben, nur im Kontrast mit schwarz wirken Farben noch froher und satter, und so darf man "Antithesis" gerne Hand in Hand mit "Anti" betrachten, um das BLACK VOID-Debüt auch in seiner ganzen Pracht zu verstehen. Als Gegenstück zum verträumten, leicht okkulten guten Bruder, der letztes Jahr geboren wurde.
Für sich genommen ist "Antithesis" ein ordentliches, wenngleich auch recht eindimensionales Black'n'Punk-Scheibchen, das etwas stoisch auf Krawall und Remmidemmi setzt und an manchen Stellen doch zu zwanghaft die Gewaltkeule schwingt. Hochgepitschte Screams, für den Black Metal so typisch, und dezent zum Einsatz kommender Klargesang sorgen für einen Hauch von Abwechslung, während in Form von zähflüssigem Riffing im einen und schnellen Gitarrenattacken im anderen Moment auch die Abwechslung nicht zu kurz kommt. Hauchzarte Black'n'Roll-Momente sorgen für den Rest, die Dynamik. 'Reject Everything', 'No Right, No Wrong' – wie passend vor dem Hintergrund – und 'Nihil' sind aussagekräftige Momente, die die innere Finsternis nach außen tragen und den Mai etwas düsterer als sonst erscheinen lassen.
Mir persönlich fehlt es an den herausragenden Momenten, die mich gegen die Wand pressen, mir einen kräftigen, überraschenden Schlag in die Magengrube verpassen, die sich auch musikalisch vom Gros des nihilistischen Black Metals inklusive Punk-Einflüsse absetzen. Auch die Produktion hätte etwas räudiger, roher gestaltet werden können. Doch fernab vom Meckern auf etwas höherem Niveau gefällt die Idee hinter "Antithesis" in Kombination mit dem Brüderle gut und man darf gespannt sein, ob die Geschichte Nedlands so weitergeführt wird oder es einmalige Ausdrücke seines teils rockigen, verträumten, harmonischen und teils wütenden, rasenden und pechschwarzen Gemüts sind.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp