BLACK VOID CULT - ...Even The Stars Have To Die
Mehr über Black Void Cult
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.10.2023
- 100 Seconds
- To Extinction
- As We Face Our True Fears
- Waiting...
- What Lies Ahead
- At The End Of All Paths
- ...Even The Stars Have To Die
Schwarzmetallische Vielfalt statt Sombreroliebe!
Die unterschiedlichen Interpretationen des Black Metals sind doch immer wieder erstaunlich, speziell wenn sie aus eher exotischen Nationen stammen, die mit den Ursprüngen des rauen, puristischen Sounds im ersten Moment nicht sonderlich viel am Hut zu haben scheinen. BLACK VOID CULT ist als Teil der mexikanischen Underground-Szene schon länger am Start und hat mit "Dysphoria" vor drei jahren bereits ein beeindruckendes Debüt in den Umlauf gebracht, aufgrund der mangelnden Vertriebsmöglichkeiten auf dem alten Kontinent bisher nur Insider bzw. vermehrt die Online-Hörerschaft abholen können. Nach der Auskopplung des Titelsongs der neuen Scheibe folgt mit "...Even The Stars Have To Die" ein weiterer Rundumschlag, der sich sicherlich auf die klassischen Bezüge berufen kann, mit seinen stillen Eigenheiten aber doch dafür zu sorgen weiß, dass BLACK VOID CULT eine exponierte Stellung in der weltweiten Szene behalten kann - und das ist im Nachhinein auch wirklich gut so.
Dabei wirkt der Aufbau des neuen Albums zunächst ein wenig krude, weil die Lateinamerikaner ihr Material einerseits relativ vielfältig gestalten, andererseits aber auch sehr stark divergierende Arrangement-Typen abgerufen werden, die den Fluss des Albums schlussendlich aber ebenfalls nur auf dem Papier beeinträchtigen. Dem eher straighten Opener '100 Seconds' folgt mit 'To Extinction' gleich eine schwerer verdauliche Achterbahnfahrt, die von langen Instrumentalpassagen, teils spacigen Elementen, außergewöhnlichen Gitarrensounds und enorm vielen Tempowechseln geprägt ist, am Ende aber doch den roten Faden in der Hand behält, den BLACK VOID CULT durch die sieben Stücke der neuen Scheibe aufgebaut hat.
"...Even The Stars Have To Die" ist durch viele Kontraste gezeichnet, stellt Horror-Elemente ruppigem, ursprünglichem Black Metal entgegen und wandelt auf einem sehr schmalen Grat zwischen Brachialität und Epik, von dem die Band aber niemals abzustürzen droht. Auch in der zweiten Hälfte des Albums ist diese Schlagfertigkeit ein großes Thema und ein naachhallender Grund für weitere Begeisterung: 'What Lies Ahead' hat einen minimalistisch-heroischen Anstrich und bleibt dem Kurs treu, 'At The End Of All Paths' nimmt wieder einige spacige Versatzstücke auf, und im finalen Titelstück sind es sogar weitreichende Elemente aus dem klassischen Heavy Metal, die einem richtig starken Epos die grundlegende Basis verpassen - richtig stark, und das in allen Fällen!
Insofern ist der vermeintliche Exotenbonus hier zwar berechtigt, aber nicht der einzige Ursprung für ein richtig packendes Hörerlebnis. Es ist stattdessen das einfallsreiche Songwriting und der kreative Umgang mit kontrastreichen Mitteln, die bei BLACK VOID CULT den Beifall verdienen - und der darf gerne auch mal etwas lauter ausfallen!
Anspieltipps: At The End of All Paths, ...Even The Stars Have To Die, To Extinction
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes